SC Cham Interaktiv

Matchcenter

15.08.2021
16:00
O
1
Stadion Eizmoos, Cham
Zuschauer: 2810
SR: Fähndrich
Tor: 45. Ndiaye 0:1.
Cham: Peterhans; Röthlisberger (76. Hermann), Niederhauser, Bühler, Thöni (76. Bender); Miranda, Loosli; Siegrist, Rüedi (81. Hoxha), Riedmann (62. Domoraud); Wicht (62. Titaro).
Luzern: Vasic; Farkas, Burch, Badstuber (79. Domgjoni), Sidler (84. Grether); Ugrinic (79. Alounga), Wehrmann, Gentner (84. Emini), Frydek; Ndiaye, Sorgic.
Bemerkungen: Cham ohne Fäh, Laisa und Wiskemann (alle verletzt). Luzern ohne Schulz (gesperrt), Müller, Schürpf, Campo, Ndenge und Alabi (alle verletzt). – Verwarnungen: 73. Frydek (Foul), 77. Rüedi (Foul).



 

Cham ärgert enttäuschenden FCL

Der FC Luzern gewinnt den Zentralschweizer Cup-Hit beim SC Cham 1:0. Eine Szene gibt viel Diskussionsstoff.

Daniel Wyrsch

FCL-Trainer Fabio Celestini hielt nach dem gewonnenen Cup-Match seine fünfjährige Tochter in den Armen. Die Kleine, die sonst bei ihrer Mutter in Panama lebt, brachte ihm beim Besuch in der Schweiz Glück. Im sechsten Pflichtspiel der Saison hat der FC Luzern endlich seinen ersten Sieg errungen. Zwar ist das 1:0 nach hart umkämpften 96 Minuten gegen die Amateurkicker des SC Cham aus der drittklassigen Promotion League kein wirklicher Erfolg für den Titelverteidiger im Schweizer Cup, mehr als die Erfüllung der Pflichtaufgabe ist dieses knappe Weiterkommen in der Auftaktrunde des K.-o.-Wettbewerbs für die Luzerner nicht. Das sieht Fabio Celestini ebenso kritisch: «Mit der Leistung können wir sicher nicht zufrieden sein. Doch in Kürze wird dieser Match vergessen sein. Im Cup zählt nur das Weiterkommen, das haben wir geschafft.»

Die Chamer boten dem zwei Ligen höher spielenden Gegner aus der Super League Paroli. Immer wieder lancierte die zielstrebig agierende Mannschaft von Roland Schwegler gefährliche Angriffe. Auf dem stumpfen Rasen, welchen der Unterklassige wie üblich im Cup nicht wässerte, war von einem Klassenunterschied kaum etwas zu sehen.

Ibrahima Ndiaye macht den Unterschied
Die wichtigste Differenz zwischen den beiden Teams wurde jedoch in der 45. Minute – kurz vor dem Halbzeitpfiff – deutlich: Nach einer gelungenen Kombination bis zum Sechzehner flankte Filip Ugrinic vor das Tor, wo Ibrahima Ndiaye gekonnt zum 1:0 der Gäste einköpfelte.

Doch damit war der Zentralschweizer Cup-Hit noch längst nicht entschieden: Die Zuger kamen hochmotiviert aus der Kabine, drückten auf den Ausgleich. Es passierte eine Szene, welche die Gemüter erhitzte und auch noch nach dem Match zu reden gab. Das war in der 54.Minute, noch bevor ein Flitzer – ein echter, der bis auf eine blau-weiss gestreifte Wollkappe, die über den Kopf und das Gesicht gestülpt war – , das Spielfeld stürmte und nach einer Ehrenrunde über den halben Platz zurück in den FCL-Fanblock ging.

Fehlte Schiri Fähndrich der Mut zum Penaltypfiff?
Célien Wicht passte auf Lukas Riedmann, der im Strafraum von Vaso Vasic aus dem Tritt gebracht und schliesslich gefällt wurde. Der 36-jährige Luzerner Schiedsrichter Lukas Fähndrich (aktiv beim FC Littau) pfiff den fälligen Elfmeter nicht. Cham-Coach Roland Schwegler sprach Klartext: «Die Penaltyszene ist für mich eindeutig, die Journalisten haben sie ja auch noch einmal im Fernsehen gesehen: FCL-Goalie Vasic tritt unseren Angreifer Lukas Riedmann in die Beine. Der Schiedsrichter hätte aber Mut gebraucht, um hier Penalty zu pfeifen.»

Luzern-Torhüter Vaso Vasic sah die Szene (natürlich) anders: «Das war ganz klar kein Penalty: Ich machte keinen Schritt hin zum Ball, der Chamer hängt bei mir ein – und fällt.»

Sekunden nach der umstrittenen Situation schoss Wicht den Ball knapp übers Luzerner Tor. Der eingewechselte FCL-Angreifer Varol Tasar, der in der vergangenen Saison der Super-Joker bei der Celestini-Elf war, fügte sich mit einem gefährlichen Distanzschuss (57.) ein.

Ovationen der FCL-Fans für den SC Cham
In der 65. Minute zwang Ndiaye mit einem Kopfball den sich auszeichnenden Cham-Keeper Marco Peterhans zu einer Glanzparade. Das Eizmoos wurde in der 89. Minute sogar kurz zum Tollhaus: Nico Siegrist und der eingewechselte Ex-PSG-Junior Sofian Domoraud brachten bei ihrer doppelten Ausgleichschance den Ball aber nicht hinter die Torlinie. Cup-Titelverteidiger FCL siegte mit einigem Dusel – geht in die zweite Cup-Runde. Luzern-Fans feierten das starke Chamer Team. Ein schöner Schlusspunkt dieses Cup-Festes.

Zusammenfassung SRF: 1. Runde Schweizer Cup - Alle Super-Ligisten mit Siegen – FCL mit Mühe - Sport - SRF

Fotos Reto Müller