SC Cham Interaktiv

Auf mehr als 120 Jahre Vereinsmitgliedschaft bringen es die drei Generationen Werder-Annen: Vater Hardy, Sohn Marcel, Schwiegersohn Erich und Enkel Livio. Dass damit nicht nur quantitätsmässig Rekordmarken überschritten wurden, sondern auch qualitativ Meilensteine gesetzt wurden, zeigt ein Einblick ins Wirken dieser fussballbegeisterten Familie.


Ein ganz besonderes Urgestein
Alle kennen ihn, den ehemaligen Junioren, Aktiven, Senioren, Trainer, Präsidenten und Gönner des SC Cham: Hardy Werder! Erst mit 18 Jahren schaffte er es, bei den Junioren des SC Cham einzusteigen. Es gehörte vor rund 50 Jahren noch nicht zum guten Ton, in der Freizeit dem Ball nachzujagen. Mittlerweilen sind es 50 Jahre geworden. Als Spieler der 1., 2. Mannschaft, der Senioren und Veteranen sowie als Trainer der Senioren (und der Senioren, sowie als Trainer der Veteranen) überzeugte er ebenso wie in den Nachfolgejahren als Vorstandsmitglied, als versierter Präsident und als Initiant für den Um- und Ausbau des schmucken Kleinstadions Eizmoos. Er führte zusammen mit Xaver Twerenbold und Xaver Widmer die Sponsorenorganisation IG und war massgeblich für die Durchführung des 100-Jahr-Jubiläums mitverantwortlich. Darüber aber gelang ihm noch etwas Grossartiges: Er pflanzte das blau-rote Gen SC Cham in die Herzen der Nachfolgegenerationen.


Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm
Bereits im zarten Alter von 7 Jahren fiel Marcel Werder als filigraner, ausgezeichneter Techniker auf. Ruhig, ausgeglichen und mit riesigem Willen war er schon früh der absolute Wunschspieler seiner Trainer. So durchlief er sämtliche Juniorenkategorien sehr erfolgreich und war einer der ersten Nachwuchsspieler, der den SC Cham in den damaligen Interregionalklassen vertrat. In seiner Aktivzeit spielte er 10 Jahre in der ersten Mannschaft, mit der er zweimal in die 1.Liga aufsteigen durfte. Anschliessend brachte er seine Erfahrung noch während 5 Jahren in der 2. Mannschaft ein. Abgeschlossen hat er seine Aktivzeit schliesslich bei den Senioren. Nun ist er bereits im 8. Jahr als erfolgreicher Sportchef tätig und damit für die Erfolge der 1. Mannschaft und der 2. Mannschaft in der Meisterschaft und im Cup mitverantwortlich. Immer noch zeichnen ihn seine Gelassenheit, seine Ruhe, seine Freundlichkeit und sein absoluter Wille zur Leistung aus. Er wirkt bescheiden, ist verlässlich und kompetent und macht, wenn er mal Zeit hat auch seinem Neffen und Göttibuben Livio eine Freude, wenn er ein Spiel von ihm besucht.


Die Hoffnungen schon jetzt erfüllt
Mit seinen neun Jahren ist Livio schon auf gutem Weg, viele Hoffnungen und Erwartungen zu erfüllen. Auch er ist schon ein Vollblut-Sportclübler, der, wenn möglich kein Spiel der 1. Mannschaft verpasst. Oft begleitet er seine Grosseltern auch an Auswärtsspiele. Bereits seit drei Jahren spielt Livio in seinem Lieblingsverein SC Cham. Er verfügt über ähnliche fussballerische Qualitäten wie sein Onkel und auch vom Verhalten her kann er seine Abstammung aus den beiden Fussballerfamilien Werder-Annen nicht verleugnen. Motiviert, zielbewusst und mit viel Ausstrahlung stürmt er für die E/c-Junioren, die nach einer erfolgreichen Vorrunde als Erstplatzierte im kommenden Frühjahr in der ersten Stärkeklasse mitspielen.


Der SC Cham als Familie im sprichwörtlichen Sinn
Quasi als Mannschaftskollege von Marcel lernte Erich (Carrera) Annen dessen Schwester Nicole kennen. Aus der Bekanntschaft wurde bald mehr. Heute sind die beiden ein Paar und stolze Eltern von Livio und Chiara. Auch Erich und sein Bruder Peter Annen sind keine Unbekannten im Verein. Sie durchliefen ebenfalls die Juniorenabteilung und genossen erste Erfolge bei den C- und A-Junioren (Inter). Erich spielte in der Folge in der 2. und 3. Mannschaft und krönte seine fussballerische Karriere im vergangenen Jahr mit dem Meistertitel und dem Cupsieg bei den Senioren 30+. Während 3 Jahren trainierte er zwischenzeitlich auch noch als Hilfstrainer die E-Junioren. Darüber hinaus setzte er als Elektrofachmann über 20 Jahre das traditionelle Chamer Dorfturnier unter Strom, bis letztes Jahr aufgrund der fehlenden Organisatoren leider vorübergehend die Lichter ausgingen.


Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine ebenso starke Frau
Das Sprichwort macht deutlich, dass ohne die Grossmutter, die Mutter, die Schwester oder die Freundin ein solches Engagement "ihrer" Männer gar nicht möglich wäre. Ob bei der Tages- oder Wochengestaltung, der Rücksichtnahme, ob als Fan, Begleiterin, Psychologin, Wäscherin, Köchin, Sekretärin des ehemaligen Präsidenten im Hintergrund,… oder einfach als der Mensch mit Geduld und Verständnis. Die Haltung und Unterstützung sind von unschätzbarem Wert und machen solche Engagements erst möglich.


Ein Geben und ein Nehmen
Natürlich haben die Vier nicht nur gegeben, sondern auch viel bekommen, zum Beispiel die zahlreichen sportlichen Erfolge (Meistertitel bei den Junioren, Aufstieg in die Challenge League in Biel, die Cup-Spiele gegen Super League-Vertreter, das 100-Jahr-Jubiläum, das Double bei den Senioren 30+ und die jüngsten Erfolge in der Promotion League,…).
Noch viel wichtiger sind ihnen dabei aber die Kameradschaften, Freundschaften und Werte, die sie über die Jahre beim Sportclub Cham erfahren und erleben durften und zu denen sie ihren persönlichen Beitrag geleistet haben.


Auf "ihren" Verein sind sie berechtigterweise stolz. Sie wünschen sich immer wieder Menschen, die sich mit Sachverstand, Herzblut und Augenmass für den Verein engagieren, aber auch die Kameradschaft pflegen. Und irgendwann, so hoffen sie, wird der Funken dann auch auf die Bevölkerung überspringen, so dass mehr Menschen sich mit dem Verein identifizieren, mithelfen und die Spiele im schönen Stadion Eizmoos besuchen. 500 oder 600 regelmässige Besucher bei den Spielen der 1. Mannschaft wären doch wirklich (schon) schön!


Berichterstatter und Fotograf: André Dommann