SC Cham Interaktiv

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Zum 111. Geburtstag des SC Cham schenkten Aurel und Moritz Hassler dem SC Cham einen eigenen Vereinssong. Davon profitieren durften auch rund 75 Kinder und Jugendliche in Sri Lanka, denen es nicht so gut geht wie den meisten von uns. Die Freude darüber war riesig und kam im richtigen Moment.

Mit jedem Download des Songs flossen ein paar Franken auf das Spendenkonto der beiden Clubmitglieder André und Rita Dommann, die sich seit Jahren in Sri Lanka für Kinder und Jugendliche sowie in Not geratene Familien persönlich engagieren. Es kamen schliesslich 2'000 Franken zusammen, weil Teammanager und Sponsor Walter Riedweg den Betrag grosszügig aufrundete.

«Ayubowan» oder «Vanakkan»
Mit diesen beiden Worten begrüssen in Sri Lanka Singhalesen oder Tamilen die Besucher und wünschen ihnen damit ein gesundes und langes Leben. Gibt es einen passenderen Gruss für den erfolgreichen 111-jährigen Chamer Sportclub! Genau so wurden auch die beiden langjährigen Ceylon-Kenner André und Rita Dommann dieses Jahr wiederum begrüsst, als sie sich vor Ort erkundigten, wie die Spendengelder eingesetzt wurden und da und dort noch den einen oder anderen Franken investierten.

Sinnvolle Beiträge
Mit dem Spendengeld konnten dieses Jahr vor Ort für drei Kinderheime sage und schreibe Kleider und Schuhe für rund 70 Kinder hergestellt sowie Spiele und Sportgeräte bei lokalen Anbietern eingekauft werden. Dazu reichte es noch für ein kleines, aber feines Festmahl. Die Lebensmittelvorräte wurden aufgestockt und der Vorrat an Medikamenten wurde ergänzt. Mit übrig gebliebenen Sportshirts aus der SC Cham Börse konnte der eine oder andere Herzenswunsch eines jungen Sportlers erfüllt werden. Aber auch eine dringende Augenoperation eines Familienvaters und Material für die dringende Reparatur eines bescheidenen Häuschens konnte mitfinanziert werden.

Schwierige Situationen noch und noch
Eine der wichtigsten Einnahmequellen der Volkswirtschaft Sri Lankas ist der Tourismus. Bleiben die Touristen weg, fehlt es schnell andringend notwendigen Devisen. Dazu kommt, dass sich das Land in den letzten Jahren massiv verschuldet hat. Nachdem 2009 der 26-jährige Bürgerkrieg endlich zu Ende gegangen war, erholte sich das Land langsam, aber erfolgreich von dessen Folgen. Ab 2019 erschütterten jedoch vier furchtbare Ereignisse den Inselstaat mit verheerenden Folgen: An Ostern 2019 starben bei Bombenanschlägen radikaler Muslime mehr als 250 Menschen. Seit März 2020 wütet wie bei uns die Corona-Pandemie. Im Mai 2021 sank vor der Küste Colombos die «X-Press Pearl» und verursachte eine beispiellose Umweltkatastrophe, transportierte der Frachter doch Unmengen von Chemikalien und Mikroplastik. Und damit nicht genug: Gerade jetzt, als sich bezüglich Covid eine gewisse Entspannung abzeichnete, marschiert Russland in die Ukraine ein. Fazit: Der Tourismus liegt schon wieder brach, die Preise steigen, die Löhne sinken, die Arbeitslosigkeit steigt und es fehlt den meisten Menschen an vielem. Oel, Benzin, Diesel, Gas, Elektrizität, Wasser sind sehr knapp. Vor den Tankstellen bilden sich kilometerlange Schlangen. Güter können aufgrund fehlender Devisen kaum mehr eingeführt werden. So fehlen oft wichtige Medikamente und durch den Mangel an importiertem Dünger fallen die Ernten kärglicher aus als bisher. Unzufriedenheit und soziale Unruhen manifestieren sich, wie unlängst bei einer Demonstration in der Hauptstadt mit weit über 100'000 Demonstranten.

Man kann die Welt nicht verändern, aber man kann das Leben einzelner Menschen massgeblich beeinflussen und mitgestalten
Die aktuelle Situation trifft wie immer die Ärmsten am meisten. Alte Menschen, die über keine Altersvorsorge verfügen, schlechter qualifizierte Arbeitskräfte, Tagelöhner, Kinder, Alleinerziehende, Kranke und Arbeitslose auf einem ausgetrockneten Arbeitsmarkt. Man kann nicht allen helfen, Aber allein die Möglichkeit, punktuell unterstützen zu können, Not zu lindern, eine Perspektive und etwas Freude zu schenken, ist grossartig und macht Reisen um einiges sinnvoller. Die Vereinsmitglieder haben mit der Jubiläumsaktion und ihrer Spende Freude, eine gewisse Sicherheit, Zukunftsaussichten und Hoffnung ermöglicht. Sie haben auf der anderen Seite des Erdballs ein paar Menschen an ihrem Jubiläumsfest teilhaben lassen. «Ayubowan», «Vanakkan»!

Text und Fotos: André Dommann