SC Cham Interaktiv

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Vor vierzig Jahren startete ein kleiner Hünenberger Junge als E-Junior im Sportclub Cham. Als Torhüter stand der in seiner Juniorenzeit zwischen den Posten, ehe er für drei Jahre im Kader der Ersten Mannschaft stand. Dann war er mal für einige Zeit weg. Nun ist er seit 5 Jahren wieder in seinem Herzensverein zurück. Und seine Familie teilt die Leidenschaft für den Sportclub Cham auf sympathische Weise.

Ein paar Beispiele gefällig?
Die Spieler verschiedener Mannschaften freuen sich auf den persönlichen Kontakt am Wettkampfwochenende. Die Erste Mannschaft bekommt zusätzlichen Schub aus der Fankurve und ist auch in Auswärtspartien nicht allein. Die jungen Enthusiasten in der Blegikurve fühlen sich im Hintergrund sicher unterstützt. Der Verkauf von Fanartikeln wird neu angekurbelt. In der Clubkasse klingen die Münzen, dank einer speziellen Kartenaktion auch in der fussballlosen Corona-Zeit. Der Tourist freut sich am gediegen geschmückten Mannschaftsbus on the road. Der Chamer Fussballfan wird im Dorf auf das nächste Heimspiel aufmerksam gemacht und informative Plakate orientieren an zahlreichen Orten über die Heimspiele. Der scheidende Trainer des Fanionteams ist gerührt von einer ganz individuellen persönlichen Abschiedsgeste. Der durch einen Sturz verletzte Fan findet sich postwendend gut versorgt im Spital. Eizmoos-Tiger Lee ist froh, trotz eines Hundebesuchs unbehelligt in seinem Revier schnurren zu können, während einige Kinder die Zutraulichkeit eines Hundes geniessen und ihn streicheln. Sportchef Werder schätzt den Gedankenaustausch und die verschiedenen Anregungen und kreativen Ideen im persönlichen Gespräch. Die B-Junioren können sich auf ihren Aussenverteidiger verlassen und mit ihm die Freude am Sport ausleben. Freunde begegnen sich und ihrem damaligen Trainer auch vierzig Jahre nach ihrer Juniorenzeit im Eizmoos. Und schliesslich freuen sich viele Chamer Fans auf eine persönliche Begegnung und ein gutes Gespräch mit herzlichen und interessanten Menschen. All das sind Zeichen, dass der Verein lebt und auf grossartige Weise beseelt ist. Und all diese Beispiele tragen einen Namen: Familie Baumann!

Alles hat einen Anfang…
Chrigi Baumann war ein begabter und engagierter Torhüter. Nach seiner Zeit beim SC Cham stand er in Sins und Menzingen zwischen den Pfosten, ehe Verletzungen seiner Laufbahn ein abruptes Ende bereiteten. Und weil sein Sohn Fabio keinen Platz in der Fussballschule des Sportclubs Cham ergattern konnte, machte er seine ersten Fussballerfahrungen in der Kinderabteilung des FC Hünenberg. Wie selbstverständlich engagierte sich Vater Chrigi als versierter Trainer beim Club seines Sohnes und avancierte nicht selten zum Angstgegner der Chamer. Als grosse GC-Fans genoss man Familienausflüge auf den Hardturm und den Letzigrund oder besuchte Heimspiele des SC Cham, um die Wurzeln nicht ganz zu verlieren. Als sich die Chance für den Sohn bot, seinen Sport künftig mit Freunden und Klassenkameraden zu betreiben, erfolgte der Wechsel zurück an die Basis als Zwölfjähriger. Nur zu gerne hätte Chrigi Baumann nach einer krankheitsbedingten Pause auch wieder als Trainer seine Qualitäten beim SC Cham eingebracht. Leider verhinderte die Krankheit jedoch ein erfolgreiches Comeback ebenso wie eine Wiederaufnahme seiner beruflichen Tätigkeit. Nun wirkt er dort, wo sein Gesundheitszustand es zulässt, engagiert und beseelt im Hintergrund. Er ist Initiator, kreativer Ideengeber und gute Seele in einem, geht aber, was seine Gesundheit betrifft keine Kompromisse ein.

Wie der Vater, so der Sohn
Fabio spielt seit den D-Junioren bei den Chamern. Er ist bei Trainern und Mitspielern gleichermassen geschätzt. Auch ihm machte eine schwere Knieverletzung, welche er sich am Schülerturnier zugezogen hatte, schon früh einen Strich durch die Rechnung. Nichtsdestotrotz gefällt ihm das Fussballspielen auch im Breitensportbereich. Inzwischen hat er zusammen mit seinem Kollegen Alessandro Forte eine tragende Rolle in der Blegikurve, der Fanorganisation des SC Cham, übernommen. Die beiden werden derzeit auf die Nachfolge des heutigen Leiters Cyril Haas vorbereitet. Er ist aktiver Teil des Familien- und Vereinssystems und teilt den Enthusiasmus für den Sportclub. Auch er geniesst es, zusammen mit Freunden und seiner Familie viel Freizeit im Sportclub zu verbringen.

Hinter jedem aktiven Mann steht eine starke Frau.
Auch Ehefrau und Mutter Béa hat schon als Kind und in jungen Jahren Fussballluft geschnuppert. In Baar und Steinhausen stand sie als Fan ihres damaligen Partners an der Bande. In der Hünenberger Zeit arbeitete sie, wenn es nötig war, im Clublokal mit und verfolgte die Spiele ihrer «Männer», wenn immer irgendwie möglich. Heute sind ihre gestalterischen und kreativen Fähigkeiten gefragt. So setzt sie die Ideen ihres Mannes um, gestaltet Plakate, Tafeln und Informationen. Sie hilft im Verein überall dort mit, wo Unterstützung notwendig ist und ist oft die gute Seele. Jüngst überraschte sie die Verantwortlichen des Vereins mit einem Kartenverkauf, welcher einen willkommenen Zustupf in die von Corona strapazierte Vereinskasse lieferte. Und dann sind da noch all die wertvollen Einsätze und Aktionen, bei denen sie die Federführung hat. Dass sogar noch Sondereinsätze wie der Spitaltransport eines auf dem Sportareal Verunfallten oder der Taxidienst für Mitglieder der Blegikurve noch spät nach Mitternacht zu ihren selbstgewählten Aufgaben gehören, zeigt welche Verantwortung die Mutter spürt und welches Engagement sie lebt.

Die Ausnahme bestätigt die Regel
Tochter Tamara spielt keinen Fussball. Sie kann aber die Leidenschaft ihrer Eltern und ihres Bruders gut nachvollziehen. War sie früher auch schon mal bei einem Spiel ihres kleinen Bruders und auch bei Familienausflügen zu GC mit von der Partie, so verfolgt sie heute ab und zu eine Partie ihres Cousins Thomas Steiner, welcher in der 2. Mannschaft mitspielt. Sie geniesst es durchaus, auch im Eizmoos zu weilen. Da ihr Freund sich aber dem Handball verschworen hat, ist sie logischerweise, statt im Eizmoos am Spielfeldrand in der Halle anzutreffen. Den Fussballdiskussionen im Familienkreis kann aber auch sie sich nicht immer entziehen und leistet dabei ihren Beitrag.

Das vierbeinige Familien-Mitglied geniesst die Ausflüge ins Stadion.
Clyde ist nicht gerne allein, liebt es gestreichelt zu werden und hat nichts dagegen, geduldig die Zeit im heimischen Stadion zu verbringen. Draussen in der Natur, dem Kater Lee sein Revier nicht streitig zu machen und vielleicht ab und zu ein Leckerli zu kriegen, ist seine Welt. Nur, dass er nicht aktiv ins Spiel eingreifen kann und den Ball nicht zugespielt bekommt, stört ihn schon manchmal. Ihm gelingt es wie den übrigen Familienmitgliedern, die Herzen der SC Cham Familie auf Anhieb zu erobern.

Text und Fotos: André Dommann