Im Schatten der sogenannten Leistungsteams haben die D/b-Junioren still und heimlich ebenfalls in der 2. Stärkeklasse mit dem Gruppensieg ihren Titel geholt. Sie haben damit sich, den Trainern und den Eltern Freude bereitet und bestätigt, dass die Mischung aus Freude, Motivation, Leistungsbereitschaft, Teamgeist und Zuverlässigkeit zu Erfolg führen kann, ohne Druck von aussen.
Das Förderkonzept bei den D-Junioren
Nach der E-Juniorenzeit mit «play more football» wechseln die papiermässig stärksten Kinder im D-Alter in die D/a-Mannschaft, wo sie in der 1. Stärkeklasse auflaufen und in der Rückrunde in die Elite wechseln.
Die jüngeren Talente, welche diesen Schritt noch nicht vollziehen und so nicht direkt in die D/a-Junioren wechseln können, erhalten im D/c nochmals Zeit sich weiterzuentwickeln. Sie werden dann im zweiten Jahr in die D/a- oder Db/Mannschaft integriert. Dieses Jahr spielte diese Nachwuchsfördermannschaft gar in der 1. Stärkelasse und belegte einen guten Mittelfeldplatz. Die dabei freiwerdenden Plätze können mit willigen und begabten Kindern aufgefüllt werden. Immer wieder schaffen es im Laufe der Zeit so auch Kinder der weiteren D-Kategorien, in höhere Leistungsstufen aufzusteigen.
Die richtigen Leute am richtigen Ort
Ein Konzept lebt von den Menschen, die es umsetzen und dabei das Wohl der Kinder in den Vordergrund stellen. Sie fühlen sich dabei auch den Zielen des Vereins verpflichtet und leben vor, was sie verlangen.
Langjähriger Trainer auf diesen beiden Stufen ist Daniel von Flüe. Als Trainer praktisch aller Juniorenkategorien, Juniorenobmann (12 Jahre), Spiko (5 Jahre), JS-Coach, Lagerleiter und ehemaliger Spieler der 2. Mannschaft verfügt der engagierte Nachwuchstrainer über 35-jährige Erfahrung. Unterstützt wurde er dabei von Co-Trainer Roman Küng und man bot, wie schon in der Zeit davor, einem jungen Einsteiger ins Traineramt (Dea Defuns) Gelegenheit, das Amt von der Pike aus zu lernen. Von Flüe hat seine eigenen Vorstellungen und Werthaltung bei seiner Vereinsarbeit und lebt für den Club. Nur so ist es zu erklären, dass er im Winter erneut das SPIKO-Amt übernommen hat, als dieses vakant wurde.
Veränderte Voraussetzungen
Gemäss Daniel von Flüe spielen bei den D/b-Junioren fast ausschliesslich Kinder des älteren Jahrgangs. Sie übernehmen dort Rollen, die die Abgängerinnen und Abgänger ins Team Zugerland oder zu den D/a-Junioren hinterlassen. Begriffe wie Heterogenität, Multikulturalität und das Ausüben mehrerer gleichzeitiger Freizeitbeschäftigungen führen zu besonderen Herausforderungen. Er erlebt seine Jungs als sehr motiviert, anständig, teamorientiert und fair. Sie strahlen Freude aus und sind immer wieder bereit, auch neue Kinder zu integrieren.
Die Bestätigung der guten Arbeit
Natürlich löste der Gewinn des Gruppenmeistertitels in dieser Saison bei den Kindern und ihren Trainern grosse Freude aus. Und die jungen Fussballer dürfen auf ihre Leistung auch sehr stolz sein. Sie zeigten während der ganzen Saison viel Kampfgeist, Selbstsicherheit und eine regelrechte Winner-Mentalität. Sie waren mit Begeisterung dabei und präsentierten sich immer als wirkliche Einheit. Captain Leandro als Chef der Abwehr ging dabei als gutes Beispiel voraus. So gelang es, auch stärkeren Teams Paroli zu bieten und über die ganze Rückrunde hinaus als konstantestes Team aufzutrumpfen. Für die Trainer waren diese Qualitäten sicher mitentscheidend. Sie versuchten ihrerseits stets ohne Druck die Spielfreude zu erhalten, defensiv kompakt aufzutreten und die Werte Fairness, Motivation, Anstand, Respekt und Teamgeist zu fördern, um dann zu schauen, wie die Ernte Ende Saison aussehen wird. Der Erfolg hat ihnen recht gegeben!
Schluss, aber nicht ganz
Nun hören Daniel von Flüe und sein Assistent Roman Küng auf die neue Saison hin auf! Beide sind nicht mehr gewillt als Chef eines Teams Verantwortung zu übernehmen. Beide sind jedoch bereit, gemeinsam als Assistenten einem neuen Cheftrainer zur Seite zu stehen und ihre Vorstellungen von Fussball und Engagement für Kinder weiter einzubringen. Daniel von Flüe wird das interimsmässig übernommene Amt als Spiko auch in der neuen Saison ausüben. Beide Trainer sind glücklich, dass sämtliche Spieler sich auch bei den C-Junioren weiter beim SC Cham engagieren und die gemachten Erfahrungen weiterleben. Und vielleicht gibt der eine oder andere diese später sogar einmal als Trainer weiter.
Was mehr zählt als der kurzfristige sportliche Erfolg
Im Kinderfussball ist es nach von Flüe wichtig, den kurzfristigen Erfolg nicht ins Zentrum zu rücken. Viel wichtiger als nur der punktemässige Erfolg ist die Vermittlung von Werten und Verhalten wie Freude, Motivation, Einsatzbereitschaft, Selbstvertrauen, Teamgeist…, welche Berge versetzen können.
So bleibt den Trainern nicht in erster Linie der Gruppenmeistertitel in Erinnerung, sondern einzelne positive, nachhaltige Erlebnisse.
«Gegen ein dominantes Baar konnte auswärts mit einer tollen Mannschaftsleistung eine 0:1 Führung erkämpft werden, ehe dem Gegner 30 Sekunden vor Schluss der Ausgleich noch gelang. Unbeschreiblich gross war dann die Freude, als der Schiedsrichter diesen Treffer zurecht wegen Abseits aberkannte.»
«Im Tor stand in dieser Saison ein zwei Jahre jüngerer Torhüter. Der E-Junior wurde von allem Anfang an unterstützt und bestens aufgenommen. Er verdankte es dem Team mit guten Leistungen. Auch die Mitspieler aus England, Holland und der Ukraine sowie die Kollegen mit Migrationsintergrund waren gut integriert und fühlten sich wohl in ihrem Team.»
Text: André Dommann