SC Cham Interaktiv

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Der 10 ½ -jährige Lian spielt bei den E-Junioren des SC Cham. Anders als viele seiner Kollegen träumt er nicht nur von einer Spielerkarriere. Er möchte später einmal Fussballer oder Sportjournalist werden. So tut er schon heute alles, um seine Vision wahr werden zu lassen. In einem Interview mit Cheftrainer Roland Schwegler stellt er seine Fähigkeiten unter Beweis. Sein Bruder Eliah (7 ½) machte die Fotos.

Lian: Wie geht es Ihnen? Wie fühlen sie sich heute?
Roland Schwegler: Ich fühle mich eigentlich sehr gut heute. Es ist halt einfach ein bisschen kalt draussen. Das ist das Einzige, das nicht so gut ist. Aber sonst fühle ich mich sehr gut.

Lian: Gut. Ich mich auch. Wie sind Sie dazu gekommen, die Erste Mannschaft des SC Cham zu trainieren?
Roland Schwegler: Ich habe zuerst selbst lange Fussball gespielt. Und mit der Zeit und als ich ein wenig älter geworden bin, hat mich die Aufgabe als Trainer immer mehr interessiert. Und als ich dann mit dem Spielen aufgehört habe, habe ich mir gedacht, ich würde gerne Trainer werden. So wurde ich zuerst Juniorentrainer bei GC. Nach einem Jahr wurde ich Trainer bei Linth. Wir hatten fünf Jahre eine sehr erfolgreiche Zeit und konnten dann auch in die Erste Liga Classic aufsteigen. Aber nach fünf Jahren habe ich mich umgeschaut und festgestellt, dass der bisherige Trainer beim SC Cham, Udo Portmann, auf Ende Saison den Rücktritt gegeben hatte. Und so hat sich das dann ergeben. Ich wohne schon seit längerer Zeit in Hünenberg See, schon damals als ich beim FC Luzern gespielt hatte. Und deshalb ist es jetzt für mich optimal. Ich habe nur fünf Minuten ins Training, was lässig ist.

Lian: Warum beendeten Sie Ihre Spielerkarriere mit 30 Jahren?
Roland Schwegler: Ja. Ich war damals noch beim FC Vaduz, im Alter von 28 bis 30 Jahren. Dann lief der Vertrag aus. Ich habe mich in dieser Phase schon intensiv weitergebildet, weil ich mich auf die Zeit nach der Karriere vorbereiten wollte. Und mit 30 überlegte ich mir, irgendwo noch weiter Fussball zu spielen, aber die Privatwirtschaft hat mich damals schon sehr interessiert. So habe ich viel gelernt und dann wollte ich dieses neue Gebiet kennenlernen und ganz normal arbeiten.

Lian: Was sind Ihre schönsten Erinnerungen aus Ihrer Spielerzeit?
Roland Schwegler: Die schönsten Erinnerungen sind sicher die beiden Meistertitel mit GC. Beim ersten Titel habe ich in der Vorrunde viel gespielt, nachher aber nicht mehr so viel, weil ich die RS besuchte. Und beim zweiten Titel 2003 war ich dann Stammspieler und konnte im letzten und entscheidenden Spiel auch noch einen Treffer erzielen. Damit konnten wir gewinnen und wurden Meister. Das war sicher das Schönste bisher.

Lian: Haben Sie ein Vorbild?
Roland Schwegler: Nein, das kann man nicht so sagen. Ich kann nicht einfach nur ein Vorbild nennen. Ich lese gerne, zum Beispiel Biografien. Und du kannst von den Menschen, mit denen du zusammen bist, viel mitnehmen und von ihnen lernen. Und zusammen mit deiner eigenen Persönlichkeit kannst du das dann auch weitergeben.

Lian: Was interessiert Sie neben der Fussballwelt?
Roland Schwegler: Ja. Ich muss ja auch noch etwas arbeiten. Das ist natürlich ein wichtiger Punkt. Also auf der einen Seite der Job, denn ich bin hier nicht Profitrainer. Auf der anderen Seite gibt es die Familie. Ich habe eine Frau, einen Sohn, der 14 Jahre alt ist und selbst Fussball spielt, und wir haben einen Labrador. Mit ihm bin ich auch gerne unterwegs. Wir unternehmen als Familie gerne zusammen etwas in der Natur draussen und dazu gehört dann auch noch Netflix und andere coole Sachen.

Lian: Haben Sie Tipps für den Fussballnachwuchs?
Roland Schwegler: Ja. Da gibt es einen ganz wichtigen Punkt für mich. Man sollte viel trainieren, unbedingt aber mit Spass. Man muss Freude am Fussballspiel haben und wenn man dann auch noch viel und gut trainiert, dann hat man sicher Chancen, später Profi werden zu können.

Lian: Wie erleben Sie persönlich die Corona-Pandemie?
Roland Schwegler: Ich finde es mühsam. Ich und meine Familie waren zwar bisher nie krank und auch niemand aus unserem persönlichen Umfeld. Wir hatten im Team zwei bis drei Spieler, welche an COVID erkrankten, das aber gut überstanden haben. Aber nun ist es aktuell in dieser Situation so, dass wir als SC Cham in der Promotion League nicht trainieren dürfen. Das ist schwer für uns. Wir würden gerne trainieren oder spielen. Nun müssen wir uns in Fünfergruppen organisieren. Das ist halt schon nicht das Gleiche, wie wenn man normal trainieren kann. Ich hoffe aber, dass diese Pandemie so schnell wie möglich vorbei ist, damit wir dann wieder den Normalzustand haben. Im Übrigen ist man halt sehr stark eingeschränkt. Die Restaurants sind geschlossen, die Läden sind zu. Es ist wirklich eine doofe Situation. Ich gehe gerne mal in ein Geschäft, um einzukaufen und möchte nicht immer nur alles online bestellen.

Lian: Wie empfanden Sie das Interview? Waren es gute Fragen?
Roland Schwegler: Du hast es super gemacht! Also wirklich, ich bin sehr positiv überrascht, so auch von der Professionalität. Du hast mit deinem Bruder einen eigenen Fotografen mitgebracht. Dann war deine Mami noch als Unterstützung mit dabei. Das fand ich sehr cool. Vielleicht könntest du später auch noch die eine oder andere unbequeme Frage einbauen.

Lian: Vielleicht hätten Sie noch eine Antwort auf eine Frage, die ich nicht gestellt habe.
Roland Schwegler: Ich habe eigentlich schon alles gesagt, aber vielleicht hast ja du noch eine heikle Frage.

Roland Schwegler: Von meiner Seite her hat das Interview grossen Spass gemacht. Ich finde es cool, dass du so etwas machst und Sportjournalist werden möchtest. Ich drücke dir die Daumen, dass du deinen Wunsch erfüllen kannst. Vielleicht sehen wir uns ja bald wieder hier in Cham. Dann können wir nach einem Spiel auch über den Match diskutieren.

Lian: Ich danke Ihnen für das coole Gespräch.

Text: Lian Wallimann (10 ½)
Fotos: Eliah Wallimann (7 ½)