SC Cham Interaktiv

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Willy Hediger (67) kümmert sich seit 10 Jahren um die Nachwuchsabteilung des SC Cham. Bereits ein Jahr vorher begann er als Trainer der Kleinsten sein Engagement beim SC Cham. Zwischenzeitlich war er im Vorstand auch zuständig für den gesamten Breitensport des SC Cham. Aktuell führt, betreut und koordiniert er als Juniorenobmann 25 Nachwuchsteams mit gegen 400 Kindern und Jugendlichen und rund 60 Trainerinnen und Trainern.

Kein Neuling
Der ehemalige Spieler, Trainer und Funktionär von Rupperswil sowie Juniorentrainer in Hünenberg trat dem SC Cham bei, als sein Sohn Luciano bei den Jüngsten des Vereins das Fussball ABC lernte. Mittlerweile hat sein Sohn sämtliche Juniorenkategorien als Torhüter durchlaufen und ist seit sechs Jahren selber Mannschafts-, und seit diesem Sommer, Torhütertrainer der Jüngsten.

Ein veritables KMU
Alleine die Tatsache, dass er es mit 57 Trainerinnen und Trainern, sechs Koordinatoren, rund 400 Kindern und Jugendlichen zwischen 6 und 19 Jahren, sowie deren Eltern zu tun hat, zeigt, welche gewaltige Aufgabe auf einen Juniorenobmann wartet. Doch damit nicht genug: Die Zusammenarbeit im Vorstand, der Kontakt mit der Spiko, den Clubschiedsrichtern, der Administration oder dem Verband, fordern weitere Ressourcen und Kompetenzen. Dabei ist es eine echte Herausforderung, bei der heutigen Heterogenität der Gesellschaft alle Interessen auf einen Nenner zu bringen.

Ein bunter Strauss an Aufgaben
Zu seinen Aufgaben gehören die Koordination des gesamten Betriebs der Nachwuchsabteilung, die direkte Führung der Koordinatoren für die jeweiligen Altersstufen, die Besetzung der Trainerposten, der Kontakt mit dem Verband und den anderen Vereinen. Zudem ist er gefragt, in Pattsituationen Entscheide zu treffen, zu vermitteln und Konflikte zu lösen. Die Interessen seiner Abteilung vertritt er im Vorstand und trägt dort in Zusammenarbeit mit seinen Führungskollegen zur gesunden Gesamtentwicklung des Vereins bei. Strategisch ist er zudem für die Trainerausbildung, die J&S-Bereiche und die Zusammenarbeit mit dem Team Zugerland verantwortlich, obwohl operativ Bereichsleiter für diese Aufgaben ebenso zuständig sind wie für das traditionelle Juniorenlager oder das Zugerlandturnier. Für seine Tätigkeit bringt Willy Hediger wichtige Voraussetzungen mit, die ihm seine Arbeit erleichtern: Freude am Fussball, Organisationstalent und Führungsqualitäten. Zudem mag er Menschen und kann auf sie zugehen.

Warum tut jemand sich das an?
Der wöchentliche Aufwand beträgt durchschnittlich rund 10 Stunden, wobei um die Saisonplanung herum Spitzenzeiten erreicht werden. Die Aufgabe ist oft sehr komplex, und nicht selten sind Entscheide zeitnah gefragt. Es liegt zudem an der Sache, dass nicht immer alle Beteiligten mit seinen Entscheiden glücklich und zufrieden sind. Dadurch können auch persönliche Belastungen entstehen. Bei ihm steht aber im Zentrum, dass neben dem Leistungssport im Juniorenbereich auch der Breitensport seine Bedeutung behält und sich die Kinder und Jugendlichen wohlfühlen. Seine grossen Ziele sind, dass jedes Kind einen Platz in einer Mannschaft findet und der Verein über genügend qualifizierte Trainer verfügt. Glückliche Kinder, motivierte Trainer und verständnisvolle, engagierte Eltern sind neben den vielen Freundschaften, die er erleben darf, Entschädigung genug für ihn. In vielen Situationen und Begegnungen spürt er die Sinnhaftigkeit seines Wirkens, so etwa auch bei der Integration von Kindern aus den unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten oder gar Kulturen. Oder bei der Gesundheitsförderung der Jungen durch Sport.

Erstens kommt es anders, und zweites als man denkt
Eigentlich wollte er vor zwei Jahren etwas kürzertreten und zum Zeitpunkt seiner Pensionierung die Führung einem Nachfolger übergeben. Aber erstens kommt es anders, und zweites als man denkt. Bereits hat er zwei zusätzliche Jahre angehängt und er scheint motiviert wie am ersten Tag. So kann er sich gut vorstellen, noch das eine oder andere Jahr anzuhängen. Dabei hat er vor allem einen Wunsch: Er hofft, dass viele Eltern ihre Kinder nach bestem Wissen und Gewissen unterstützen. Dies bedeutet, dass sie ihren Nachwuchs zwar lautstark, aber fair unterstützen, keinen Einfluss auf das Spiel nehmen oder gar Meinungsunterschiede mit dem Trainer vor den Kindern austragen.

Der Sportclub ist dankbar, über all die Jahre im Hintergrund einen Juniorenobmann zu wissen, der mit Kompetenz, Sorgfalt und Verantwortungsgefühl Konstanz in die Nachwuchsabteilung gebracht hat und hofft, auch weiterhin auf seinen Nachwuchschef zählen zu dürfen.

Text und Foto: André Dommann