SC Cham Interaktiv

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Seit 110 Jahren gibt es den SC Cham. Er ist damit der älteste Fussballverein im Kanton Zug und in Cham eine Institution. Bereits in der Vergangenheit hat er immer wieder auch Fussballgeschichte geschrieben und heute ist er eine feste Grösse in der Promotion League.

Jahrzehntelange Vereinskultur
Schon sprichwörtlich ist seine familiäre Vereinskultur. Aus dem riesigen Potential von heuer rund 400 Kindern in 23 Nachwuchsteams schöpfen die Ennetseer immer wieder neue Energie und Kraft. So bekleiden aktuell 24 ehemalige Junioren Trainerposten im Nachwuchsbereich, wirken in OKs mit, leiten Lager oder helfen, wo sie gebraucht werden. Der Sportchef und der Coach der Ersten Mannschaft haben ihr Fussballhandwerk im eigenen Verein von Kindesbeinen an erlernt. Und nicht selten gilt: «Einmal SC Cham, immer SC Cham!». So ist es auch zu verstehen, dass ehemalige Fanionspieler immer wieder auch Verantwortung übernehmen, sei es als Trainer, Schiedsrichter oder Jugendleiter. Nach ihrer Aktivzeit haben beispielsweise Pascal Nussbaumer, Reto Scherer und Ueli Sturzenegger das Traineramt für die Zweitliga-Equipe übernommen.

Keiner zu klein – keiner zu gross
So kann es vorkommen, dass noch junge 40-jährige Juniorentrainer bereits 34 Jahre im Verein aktiv sind, oder dass so genannte Vereinslegenden auch im dritten Lebensabschnitt wichtige Aufgaben übernehmen, sei es im Vorstand, in der Administration oder gar auf dem Sportplatz. Da gibt es schon den einen oder anderen, der es auf mehr als 60 Vereinsjahre bringt und immer noch voll dabei ist. Und auf der anderen Seite begegnet einem dann schon auch mal ein mit dreizehn Jahren ganz junger  Trainer, der bei den Kleinsten in der Fussballschule von einem erfahrenen Trainer ein erstes Mal ins Trainerhandwerk eingeführt wird.

Ein immenses Reservoir mit grossem Potenzial
Aber auch Verantwortliche für die Finanzen und die Infrastruktur, Spikopräsidenten, Präsidenten, Stadionwirte, Finanzchefs, Berater, Leiter der Sponsorenorganisationen, Initianten der Fankurve und Sponsoren stammen nicht selten aus diesem wertvollen Reservoir an treuen und begeisterten Vereinsmitglieder. Sie waren mal Junioren, Aktive, Senioren oder haben ihren Bezug zum Verein als Mütter oder Väter ihrer fussballspielenden Kinder bekommen. Sie alle haben die Vereinskultur verinnerlicht und leben und pflegen sie weiter. Sie wirken als Indikatoren und Vorbilder und ermöglichen somit eine wertvolle Konstanz. Vielleicht ist es ja genau das, was die Vereinskultur ausmacht.

Sportliche Erfolge – die Aktivmannschaften
Immer wieder hat der Verein aber auch sportlich von sich reden gemacht: Das Fanionteam spielte zwischenzeitlich für eine Saison in der bereits professionellen Challenge League und ist seit dem Aufstieg 2015 in die Promotion League eine feste Grösse. Immer wieder gelingt dem Verein auch der eine oder andere Cupexploit, wie der Sieg gegen das übermächtige Servette aus der Super League Dass auch die Zweite Mannschaft seit drei Jahren in der 2. Liga an der Spitze mitspielt und die Teams im Breitensportbereich mit ihrem Cupsieg und den Aufstiegen in die 4. Liga nachzogen, rundet diese erfreuliche Bilanz noch ab; nicht zu vergessen die Frauen, welche ihren Platz in der 3. Liga bisher verteidigen konnten.

Natürlich spielen bei den Aktiven bis hin zur Zweiten Mannschaft die Einheimischen eine grosse Rolle. Durch den Umstand, dass das Fanionteam in der Promotion League erfolgreich auftritt und seine Position in dieser Liga halten will, wird die Luft dort für eigene Junioren natürlich dünner. Bewusst wird aber auch dort versucht, Eigengewächsen eine Chance zu geben. Die beiden Leistungsteams leben immer wieder auch von jungen Rückkehrern, die nach der Juniorenzeit ihre Ausbildung in Spitzenvereinen geniessen konnten und aus sportlichen, beruflichen oder familiären Kreisen an ihre Wurzeln zurückkehren.

Die Juniorenabteilung rundet das Bild ab.
Auch der Nachwuchs will dabei nicht abseitsstehen. Die Kinderfussballabteilung F bis D ist regelmässig erfolgreich in den Talentgruppen unterwegs und hat in den vergangenen drei Jahren auch etliche Titel an den IFV-Hallenmeisterschaften gewonnen, während die C- und B-Junioren immer wieder den Sprung in die Coca-Cola Junior League schafften, wo sie beide in der neuen Saison auch antreten. Und ganz nebenbei hat die Nachwuchsabteilung auch den Grundstein für internationale Auftritte einiger Spielerinnen und Spieler in Nachwuchsnationalmannschaften gelegt oder wie bei Sandra Betschart und Selina Zumbühl zu äusserst erfolgreichen Karrieren in der A-Nationalmannschaft verholfen.

Mit der bewussten, sorgfältigen Pflege des Breitensportes und der Vereinskultur hat es der Verein geschafft, dass er im Vereinsleben und in der Gesellschaft von Cham eine bekannte und geschätzte Grösse ist und sich um den Nachwuchs keine Sorgen machen muss.

Text und Bilder: André Dommann