SC Cham Interaktiv

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Die Chamer D-Junioren feiern nach 2018 bereits ihren zweiten IFV-Hallenmeistertitel. Vor zwei Jahren hatten sie als damalige E-Junioren dieses Kunststück unter 65 Mannschaften schon einmal fertiggebracht.

Misslungener Auftakt
Der Start ins Hallenturnier um den IFV-Hallenmeister in Rotkreuz erwies sich für die Chamer D-Junioren als sehr harzig. Wie schon oft in der Meisterschaft starteten die Chamer verhalten und mussten so im ersten Qualifikationsspiel gegen Littau eine empfindliche 1:2 Startniederlage entgegennehmen: Die misslungene Premiere war dann aber der Auftakt zu einer beeindruckenden Leistung mit drei Siegen in Folge und bloss einem Gegentor, was den 2. Platz hinter Littau einbrachte, welcher die Qualifikation zur Zwischenrunde bedeutete.

Ungeschlagen in der Zwischenrunde
In der Zwischenrunde warteten mit Schötz, Obergeissenstein und vor allem den Kickers aus Luzern drei schwere Gegner. Dieses Mal gelang der Start wesentlich besser. Gegen OG schaute ein 2:1-Sieg heraus, der eigentlich nie in Gefahr stand und durchaus höher hätte ausfallen können. Die Vorentscheidung für den Einzug unter die letzten Sechs sollte im zweiten Spiel gegen Kickers, einen der Turnierfavoriten, fallen. Auch hier erwischten die Zuger einen tollen Start und führten nach kurzer Zeit überraschend 2:0, wobei beide Mannschaften nervös, angespannt und mit grossem Einsatz auftraten. Nach dem postwendenden Anschlusstreffer der Stadtluzerner stand das Spiel lange auf der Kippe und die Chamer mussten in einer veritablen Verteidigungsschlacht Glück, Können und eine solidarische Mannschaftsleistung erbringen, um den kleinen Vorsprung über die Distanz zu bringen.

Noch war aber nichts gewonnen. Die gute Ausgangslage musste im abschliessenden Zwischenrundenspiel gegen den SCOG bestätigt werden, wollte man nicht doch noch mit leeren Händen den Heimweg antreten müssen! Und auch dieses Spiel wurde zu einem wahren Hitchcock-Krimi. Früh in Rückstand geraten, wogte das Spiel lange Zeit hin und her und stand bei Resultat wiederholt auf Messers Schneide. Hinzu kam, dass nach dem dritten Foul der Chamer das Damoklesschwert eines 10-Meter Penaltys beim nächsten Foul im Raum stand, was das Spiel hätte entscheiden können. Beherzt, vorsichtig und mit kalkuliertem Risiko stiegen die Chamer in die Zweikämpfe und konnten gar in Führung gehen. Etwas beruhigter, aber nimmer noch sehr fokussiert, brachte man den Vorsprung über die Distanz.

Beherzt und mit Glück des Tüchtigen in der Finalausmachung
Die letzten sechs Mannschaften in der Finalrunde waren alle sehr stark und bereit, den Meister unter sich auszumachen. Cham traf auf den SC Buochs und Zug 94. In einem hart umkämpften Spiel gegen Buochs, das stark an die Zwischenrundenpartie gegen Kickers erinnerte, behielten die Zuger mit 2:1 das bessere Ende für sich. Nun sollte das Derby gegen den grossen Favoriten Zug 94 über den Einzug ins Finale entscheiden. Die mit zahlreichen Spielern aus dem Team Zugerland angetretenen Stadtzuger setzten die Ennetseer praktisch das ganze Spiel unter massiven Druck. Und so war es erstaunlich, dass die Chamer etwas entgegen des Spielverlaufs 1:0 in Führung gehen konnten. Postwendend korrigierte Zug 94 diesen Vorsprung aus und es schien nur eine Frage der Zeit, bis der nächste Treffer die Entscheidung für Zug bringen würde. Eine großartige Torhüterleistung, ein leidenschaftlicher Mannschaftsauftritt und viel Glück bei Lattenschüssen bewahrten die Chamer vor einem Rückstand. Ja, es gelang den Jungs des SC Cham gegen Ende der Partie nach einem gegnerischen Fehler einen der wenigen Konter erfolgreich abzuschliessen und so die Finalqualifikation zu erreichen.

Das berühmte Tüpfelchen auf dem i
Was jetzt kommen sollte, war die Butter auf dem Brot. In der anderen Gruppe qualifizierte sich Kriens in einem ebenso krimiwürdigen Spiel gegen Malters für die Finalteilnahme. Nach zwei Finalrundenspielen hatten beide Mannschaften genau gleich viele Punkte, die gleiche Tordifferenz und das gleiche Torverhältnis. So musste ein Penaltyschiessen über den Finaleinzug entscheiden, welches der SC Kriens gewinnen konnte.

Nach einem langen, strengen und emotional fordernden Turniertag traten zwei nervöse und etwas müde Teams zum Endspiel an. In einem hochstehenden und an Spannung kaum zu übertreffenden, aber fairen Finale ging der SC Kriens früh in Führung. Cham konnte zur Mitte des Spiels ausgleichen und gegen Schluss der Partie gar in Führung gehen: Nun zählten die Sekunden: Kriens warf noch einmal alles nach vorne und ersetzte den Torhüter mit einem weiteren Feldspieler. Damit setzten sie die Chamer nochmals vehement unter Druck. Zur Dramatik trug noch die defekte Matchuhr in der Halle bei, welche die Organisatoren veranlassten, den Countdown für die noch verbleibende Spielzeit im Sekundentakt per Mikrophon zu verkünden. Den Zugern kamen aber die Erfahrung der bisherigen Abwehrschlachten und das Glück des Tüchtigen entgegen, und nach dem Sieg und dem Gewinn des IFV-Hallenmeistertitels brachen bei den Spielern, ihren Trainern und den Fans alle Dämme. Beiden Finalteams und ihren Trainern gebührt ein riesiges Kompliment. Die Partie war an Spannung nicht zu überbieten, der Preis war hoch und die Fairness und der Respekt waren vorbildlich. Am Schluss wurde gegenseitig gratuliert, die Verlierer getröstet und der Meistertitel gebührend gefeiert.

Der SC Cham schliesst sich dem Kompliment an beide Mannschaften und ihre Trainer an. Er dankt den Organisatoren des FC Rotkreuz und dem IFV für die Organisation und gratuliert den D-Junioren zu diesem Glanzstück.

Text: André Dommann
Foto: Marcel Kunz