SC Cham Interaktiv

NEWS

Es ist Sonntagvormittag, 10.00 Uhr, im Stadion Eizmoos. Die Zuschauerreihen sind auffallend gut besetzt. Das durchwegs positiv gestimmte Publikum ist wie kaum an einem Spieltag altersmässig bunt gemischt. Und häufiger als sonst hört man Jubelgeschrei, welches die Torerfolge quittiert. Das Wetter spielt an diesem Herbstsonntag auch noch mit, und alles scheint angerichtet für ein kleines «grosses Fussballfest». – Der SC Cham ist an diesem Tag Austragungsort eines F-Junioren-Fussballturniers.

Am knapp zweistündigen Turnier der sieben- und achtjährigen Kinder spielen sechs Teams mit je fünf Spielern gegeneinander. Der einheimische Verein ist dieses Mal mit seinen F/d-Junioren vertreten, während gleichzeitig die F/a-Junioren in Rotkreuz, sowie die F/c- und F/d-Junioren in Sins auf einem der anderen 17 Turnierplätzen im Einsatz stehen.

Spielen, spielen, spielen
Ziel der Turniere ist es, den Kleinen möglichst viele Ballkontakte in kurzer Zeit zu ermöglichen, Freude am Fussball zu vermitteln und ein Gemeinschaftserlebnis zu ermöglichen. Dafür spielen die Kinder in gut einer Stunde fünf Partien mit kurzen Pausen auf einem kleineren Feld 5 gegen 5. Gewechselt wird häufig und ohne langes Prozedere, sollen doch alle Jungen und Mädchen auf ungefähr die gleichlange Spielzeit kommen. Diese Rahmenbedingungen führen dazu, dass engagierter und teilweise herrlicher Offensivfussball geboten wird. Die Trainer organisieren die Wechsel, geben den einen oder anderen Tipp. Vor allem aber motivieren sie, leben Freude und Fairness vor. Sie freuen sich mit den Kindern über die gezeigten Leistungen und trösten, wenn es mal nicht so läuft. Klar, wollen die Kinder jedes Spiel gewinnen, aber bereits zehn Minuten später ist das soeben gewonnene oder verlorene Spiel vergessen und im Fokus steht das bereits nächste laufende Spiel.

Es wäre so einfach
Aussergewöhnlich, wenn auch nicht mehr neu, ist der Umstand, dass die Partien ohne Schiedsrichter ausgetragen werden. Wie auf dem Pausenplatz bestimmen die Kinder selber, was als Foul gewertet wird, ob der Ball im Tor war oder nicht und ob es zu einem Corner oder Abstoss kommt. Das klappt nahezu perfekt. Und sollte es doch mal zu keiner Einigung kommen, helfen die Trainer verantwortungsvoll nach.

Ein Familienanlass auf dem Sportplatz
So kommen die zahlreichen Besucherinnen und Besucher auch auf ihre Kosten. Eltern, Grosseltern, Geschwister, Freunde und Bekannte freuen sich am Enthusiasmus und an den Ballkünsten ihrer Jüngsten. Sie feiern mit ihnen, loben kümmern sich um kleinere Blessuren. Oder sie trocknen vielleicht auch da und dort ein Tränchen, das aber schnell weggewischt wird. Viele der erwachsenen Bezugspersonen oder älteren Geschwister helfen gar aktiv mit: Sie amten etwa als Speaker, organisieren den Turnierbetrieb und kümmern sich um das Erstellen und Aufräumen der Spielfelder. Und wenn dann die Kinder am Schluss des Turniers zwar müde, aber glücklich, bei einem Getränk oder einem Snack zusammen mit den «Fans» von ihrem Auftritt und ihren Erlebnissen erzählen, dann ist die Welt in Ordnung, egal ob man gewonnen oder verloren hat. Auf die Frage zum Beispiel an einen einheimischen Goalgetter, wie viele Tore er denn erzielt habe, antwortete dieser: «Keine Ahnung, das ist doch nicht wichtig. Es war lustig!»

Text und Fotos: André Dommann


 

%MCEPASTEBIN%