SC Cham Interaktiv

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Mit 19 Punkten aus 14 Spielen belegte die 2. Mannschaft letzte Saison nach der Vorrunde ihrer ersten 2.Liga Inter-Saison den 8. Tabellenrang. Am Schluss der Saison lag das Team dann mit 44 Punkten aus 28 Spielen auf dem ausgezeichneten 4. Platz. Heuer liegt das Team nach 15 Partien und 25 Punkten bereits nach der Vorrunde auf dem 4. Zwischenrang. Dies ist nicht selbstverständlich, kämpft man doch dieses Jahr in der wohl stärksten 2. Liga Inter-Gruppe.

Ein Auf und Ab zu Beginn der Vorrunde
Lange Zeit sah es dann auch nicht gerade danach aus. Das zweite Jahr in der höheren Liga schien sich nicht zum Selbstläufer zu entwickeln. Ungenügende Chancenauswertung, mangelnde Konstanz, eine eher schwächere Heimbilanz und die eine oder andere Kanterniederlage trübten das Bild. Die Unbeschwertheit und das grosse Selbstvertrauen waren vor allem in den Heimpartien wie weggeblasen.

Aus Fehlern gelernt – zu alter Stärke gefunden
Nach einer unglücklichen 0:1 Startniederlage im Eizmoos gegen den Tessiner Spitzenverein Locarno verlor man auswärts gleich mit 4:0 gegen Emmen, und auch im 3. Spiel schaute nach vielen Torchancen lediglich ein 2:2 Unentschieden heraus. Von einem gelungenen Start in die neue Saison war überhaupt nicht die Rede. Erst gegen den FC Unterstrass Zürich kehrte man erstmals mit einem 4:1 wieder auf die Siegesstrasse zurück. Die Folge war dann aber ein regelmässiges Auf und Ab. Hart umkämpfte Siege und unnötige Niederlagen wechselten sich ab. Schliesslich schienen mit den beiden Kanterniederlagen (3:8 gegen Zug 94 und 0:5 gegen Red Star) gar die grössten Pessimisten Recht zu bekommen, welche von einer schwierigen 2. Saison sprachen. Doch der Mannschaft und ihrem Staff gelang es, aus den Fehlern zu lernen, das Ruder herumzureissen und zu alter Stärke zurückzukehren. Mit Leidenschaft, Selbstvertrauen, Solidarität und der Fähigkeit, aus den Erfahrungen lernen zu können, gelangen dem Team zum Schluss der Vorrunde drei wertvolle Siege in Folge, darunter der schöne Erfolg auswärts im letzten Spiel gegen den unangefochtenen Leader Collina d’Oro.

Schöne Ausgangslage – realistische Ziele
Nun steht das Team in der äusserst ausgeglichenen Gruppe in der Zwischenbilanz auf dem ausgezeichneten 4. Platz, lediglich mit 2 Punkten Rückstand auf den Lokalrivalen Zug 94, der immer noch mit einem möglichen Aufstieg liebäugelt. Dies veranlasste Trainer Nussbaumer zur Aussage, man sei nach der Vorrunde «absolut im Soll». Positiv nachhallen dürfte dabei der jüngste Erfolg gegen den Leader aus dem Tessin. Zudem hat man die notwendigen Erfahrungen aus den schmerzhaften klaren Niederlagen ziehen können und es verstanden, immer wieder aufzustehen. Das macht zweifelsohne Lust auf mehr! So will das Trainerteam mit der Mannschaft wiederum die Winterpause für eine gezielte und erfolgreiche Vorbereitung nützen. Sie möchte gut aus den Startlöchern kommen und an die erfolgreichen Rückrunden der vergangenen Jahre anknüpfen. Das breite, ausgeglichene und motivierte Kader und der langjährige erfahrene Trainerstab dürften dabei gute Voraussetzungen bieten. Im Fokus steht, möglichst schnell die 40 Punkte für den Ligaerhalt einzufahren und dann zu ernten, was möglich ist.


Beim Trainer nachgefragt!
Die besondere Dynamik während der Vorrunde, die aussergewöhnlichen Partien, die zahlreichen Veränderungen im Kader, die lange Verletztenliste und die Rückkehr zu alten Stärken drängten es auf, Trainer Pascal Nussbaumer ein paar Stellungnahmen zu entlocken.

Was machen Kanterniederlagen mit einem Trainer?
«Ich verliere grundsätzlich nur sehr ungern. Wenn ein Spiel aber entgleitet und man letztendlich versucht, nur noch den Schaden in Grenzen zu halten, ist das schon sehr schwer und bitter. Spieler und Trainer spüren, dass sie nur noch bedingt Zugriff auf das Spiel haben. Das ist während des Spiels schon sehr frustrierend. Wenn man in der Nachbearbeitung aber Lösungsmöglichkeiten erkennt und diese zusammen mit den Spielern gezielt umzusetzen weiss, verbessert sich auch der Gemütszustand schnell. Und wenn es dann sogar gelingt, aus der Niederlage erfolgreich Konsequenzen zu ziehen, dann kann auch eine Klatsche lehrreich und zukunftsweisend sein.» 

Seit dieser Saison habt ihr mit dem ehemaligen Spitzen-Eishockeyaner Corsin Camichel einen Mentalcoach, der diese Saison auch in Ambri erfolgreich wirkt. Was bringt dieser neue Mann im Team?
«Corsin Camichel ist ein kompetenter, sehr positiver und erfahrener Mann mit guter Ausstrahlung. Ich als Trainer schätze den regelmässigen Austausch mit ihm sehr und profitiere von seiner Erfahrung und seiner grossen Kompetenz. Er spiegelt mir mein persönliches Verhalten, reflektiert mit mir meine Gedanken und macht mich auf Weiterentwicklungspotenzial aufmerksam. So kann ich mein Vorgehen als langjähriger Coach dieser Mannschaft hinterfragen und anpassen. Es ergeben sich daraus auch in schwierigen Situationen wertvolle Impulse und ich erhoffe mir dadurch auch, immer wieder neue Reize setzen zu können.

Die Spieler finden in ihm einen vertrauensvollen Zuhörer und Ansprechpartner, der mit ihnen Probleme und Fragen reflektieren kann. Ich bin mir sicher, dass er dazu beitragen konnte, Unsicherheiten zu beseitigen, Blockaden zu lösen und Selbstvertrauen zu schaffen. Sein Beitrag und seine gute, lösungsorientierte Art haben sicher dazu beigetragen, nach Niederlagen eine Rundumsicht zu gewinnen und eine neue Optik zu ermöglichen.»

Was ziehst du für Lehren für die Rückrunde?
«Wir wollen grundsätzlich den bisherigen Prozess als Team weiterführen und uns auf unsere Stärken fokussieren. Dabei sind alle in der Verantwortung. Wir wissen, woher wir kommen, wer wir sind und wohin wir wollen. Unter dem Motto, «Weniger ist manchmal mehr», wollen wir die notwendige Demut, gepaart mit gesundem Selbstvertrauen an den Tag legen. Wir haben ein breites und qualitativ sehr gutes Kader, und die Spieler sind nach wie vor hungrig und motiviert. Dies gilt es ab dem Start in die Rückrunde in die Waagschale zu werfen und dann wieder von Spiel zu Spiel Anpassungen zu machen.»


Text und Foto: André Dommann