SC Cham Interaktiv

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Nicola Mair-Noack - der Captain der Zweiten Mannschaft begann im sechsten Altersjahr beim SC Cham mit dem Fussballspielen. Sein ehemaliger Schulfreund Flavio Peter aus Knonau überzeugte ihn zu diesem Schritt. Mit 24 Jahren ist Nicola Mair-Noack Captain des Zweitligateams und spielt eine überzeugende Rolle in der Defensive. In all den 18 Jahren ist er dem Verein treu geblieben, obwohl auch er kurz den Traum vom Profifussballer träumte.

Von den F- bis zu den B-Junioren spielte der Junior in den Leistungsteams des Vereins. Er genoss seiner Meinung nach eine sehr gute fussballerische Ausbildung, schätzte seine Trainer und feierte mit seinen Kollegen den einen oder anderen Erfolg. Die Mannschaften, in denen er spielte, kämpften jeweils in der Ersten Stärkeklasse um den Titel, gewannen das eine oder andere namhafte Turnier oder machten im Cup auf sich aufmerksam. Und sie lebten eine verschworene Gesellschaft. Sein damaliger Freund Flavio Peter spielt heute bei Wettswil Bonstetten in der Ersten Liga. Mit Ursin Good spielt leider nur noch ein Kollege von damals mit ihm in der Zweiten Mannschaft, übernimmt dort aber auch eine tragende Rolle.

Traum und Realität
Auch der Kleine Nicola träumte einst davon, ein berühmter Fussballer zu werden, dies aber nur für kurze Zeit. Bald wurden auch die Verantwortlichen des Teams Zugerland auf ihn und zwei seiner Kollegen aufmerksam. Und auch die Scouts des FC Luzern warfen ein Auge auf die Drei und luden sie zu Probetrainings ein, nachdem die Mannschaft in der Meisterschaft das viel gerühmte Talentteam des FC Luzern überraschend geschlagen hatte. Nicola Mair-Noack entschied sich jedoch bereits im Kinderfussball bei seinem Herzensverein, dem SC Cham, zu bleiben. Für ihn gab es damals als junger Fussballer eine Perspektive bei Cham. Er hatte gute Trainer, spielte stets in attraktiven Teams und konnte vor Ort dreimal die Woche trainieren.  Er verliess sich auf sein Gefühl. Im Innersten spürte er damals, dass Fussballer nicht sein künftiger Beruf sein wird. Er glaubte, dass seine körperlichen und fussballerischen Voraussetzungen nicht zum Spitzensport reichten und merkte, dass er noch viele andere wunderbare Dinge in seinem Leben schätzte, die er nicht missen mochte. So gab er weiter immer das Beste, versuchte an sich zu arbeiten und erreichte für sich schöne persönliche Erfolge. Er genoss diese Zeit mit seinen Freunden, spielte in den höchsten regionalen Klassen und bei den C-Junioren in der damaligen Coca-Cola Junior League. Dabei feierte den einen oder anderen Titel, stand mit den A-Junioren in einem Juniorencupfinal und gewann auch das internationale Zugerland Turnier.

Vorzeitiger Wechsel zu den Aktiven
Bereits bei den B-Junioren wurde er in die Zweite Mannschaft berufen und holte sich die ersten Erfahrungen im Aktivfussball. Er war zwar bei den Junioren zu Beginn Verteidiger, wechselte aber mit zehn oder elf Jahren in den Angriff und avancierte dort zum veritablen Goalgetter. Vor dem Wechsel in die Zweite Mannschaft wurde er aber wieder in der Defensive eingesetzt. Auch heute noch spielt er diesen Part engagiert, kompromisslos und mit viel Zug nach vorn. Zwischenzeitlich absolvierte er mit dem Fanionteam ein Vorbereitungsturnier und kam in der Folge auch zu einem Ernstkampf gegen den FC Winterthur. Aber auch da wählte er wie einst als Kinderfussballer seinen persönlichen Weg und setzte die Priorität bei der Zweiten Mannschaft.  Zwar spielte die Zweite Mannschaft in der Dritten Liga unter ihrem damaligen Trainer Marco Spiess (heute beim SC Buochs) immer an der Spitze mit, es dauerte aber doch eine Weile, bis der Aufstieg Tatsache wurde. Dieses Erfolgserlebnis hat Spass gemacht. Und Spass machen die Auftritte des Teams seither in der höchsten regionalen Liga auch unter dem Trainertrio Pascal Nussbaumer, Ueli Sturzenegger und Filippo Laisa. Die Mannschaft ist eine motivierte, verschworene Truppe, spielt attraktiven Fussball und ist immer wieder zu aussergewöhnlichen Leistungen fähig. Die Mischung zwischen Routiniers und ganz jungen Talenten stimmt. So kann auch das Ziel konsequent verfolgt werden, junge Talente zu integrieren und schrittweise an die Erste Mannschaft heranzuführen. Und dem Team mit vielen Spielern aus Cham und Umgebung gelingt es damit auch, erfrischenden Offensivfussball zu spielen und das Publikum zu begeistern.

Fussballspielen mit Spass und Begeisterung
Nicola Mair-Noack hat sich damals nicht für die Fussballerlaufbahn entschieden. Er wählte einen anderen Weg und ist damit mehr als glücklich. Der Amateurfussball, wenn auch auf hohem Niveau, erlaubt es ihm, seine zahlreichen Talente und Interessen auszuleben. Er studiert in Zürich Medizin, geniesst das Leben mit seiner Familie und mit Freunden, reist viel und ist sportlich aktiv. Die Position als Aussenverteidiger gefällt ihm und es ist, wie damals bei den Junioren ein Erlebnis, in einem solch engagierten und großartigen Team zusammen mit Freunden um Punkte zu kämpfen. Es macht ihm sichtlich Spass, unter dem äusserst kompetenten Trainerteam zu trainieren und zu spielen. Er weiss, wie sehr sich die Mannschaft in der 2. Liga kontinuierlich entwickeln konnte und führt dies auf die minutiöse Vorbereitung, die ausgezeichneten Trainings und die Leidenschaft der Trainer zurück.

Seit man ihm die Captainbinde übertragen hat, macht es sogar noch mehr Spass. Er spürt die Akzeptanz und den Respekt und übernimmt als Captain gerne zusätzliche Verantwortung, besonders wenn es darum geht, junge Spieler zu integrieren und weiterzubringen. Er ist stolz, dieses Team auf den Platz zu führen, spürt doch auch er, dass das Team sich Respekt im IFV verschafft hat und neben der Ersten Mannschaft auch eine attraktive Adresse für junge Spieler ist, die weiterkommen wollen. Genau dieses Ziel verfolgen auch die Trainer unter Chef Pascal Nussbaumer und die erfahrenen Spieler.

Wen wundert’s
Wer das Chamer Eigengewächs kennt, der ist nicht erstaunt, wie Trainer Pascal Nussbaumer seinen Captain wahrnimmt: «Ich kann mir keinen besseren Captain vorstellen. Er reisst mit, kann begeistern und führt auf und neben dem Platz. Er ist stets loyal, kann aber auch kritisch hinterfragen. Und wenn es ihm mal nicht optimal läuft, so lässt er das seine Mitspieler nicht spüren und hat weiterhin guten Einfluss auf die Mannschaft. Obwohl Fussball für ihn ein Hobby ist, zeigt er stets eine ernsthaft professionelle Einstellung. Er ist mit seiner Persönlichkeit und seinen Fähigkeiten eine echte Unterstützung für mich.»

Wichtige Elemente im Leben
Während der Pandemie spürte auch der Chamer Captain, was wichtig ist und im Leben zählt: Gesundheit, Familie, Freunde, berufliche Perspektiven, gesunde Freizeitaktivitäten und auch soziale Kontakte, wie sie ihm der Sport immer wieder ermöglichen. So fehlen ihm die Sportkollegen seiner «zweiten Familie». Er hat aber in der Vergangenheit gelernt, das Beste aus der Situation zu machen, Er weiss, dass man nicht immer gewinnen kann, übernimmt für sich die Verantwortung und beisst sich durch. Umso grösser dürfte dann die Freude sein, wenn es dann wieder mal losgeht im Eizmoos. Und da er gespürt hat, wie wichtig ihm der Fussball ist, wird er, wenn Studium und Beruf es zulassen, weiter für die Zweite Mannschaft spielen. Und er kann sich durchaus vorstellen, nach seiner Aktivzeit einen Job beim Sportclub zu übernehmen.

Text und Foto: André Dommann