SC Cham Interaktiv

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Seit Jahren ist der SC Cham als Amateurteam erfolgreicher Bestandteil der Promotion League, und dies trotz zahlreicher Spielerwechsel jeweils zu Beginn jeder neuen Saison. Anders sieht es mit den Wechseln bei den Führungspositionen aus. Konstanz ist hier die Grundlage für die Erfolge der Chamer. Nach der Vorrunde belegt das Chamer Aushängeschild den sehr guten 7. Tabellenrang.

Da sind mit Sportchef Marcel Werder (14 Jahre), Walter Riedweg (22 Jahre, davon 13 als Teammanager) und nun auch das Trainerduo mit Cheftrainer Roland Schwegler und Assistent Emilio Gesteiro (beide seit 5 Jahren) Persönlichkeiten am Ruder, welche die sprichwörtliche Chamer Leistungskultur möglich machen. Ihnen gelingt es, eine bestens funktionierende, motivierte und erfolgreiche Equipe aufs Feld zu schicken. Bereits der Vorgänger von Roland Schwegler, Jörg «Udo» Portmann, drückte der Mannschaft während 7 Jahren seinen Stempel auf.

Auch dieses Jahr wiederum auf Kurs
Mit den beiden unglücklichen Auswärtsniederlagen gegen Paradiso und Bulle zum Schluss rutschte die Mannschaft vor der Winterpause auf den 7. Tabellenrang ab, nachdem sie zwischenzeitlich mit dem 4. Platz den Kontakt zur Spitze gehalten hatte. Beachtliche 29 Punkte aus 18 Spielen stehen aber auf ihrem Konto. Mit 40 Treffern haben die Spieler die meisten Tore erzielt, mit 35 Treffern leider aber auch die fünftmeisten Gegentreffer bekommen. Im Wissen um die erneuten personellen Veränderungen, die Ausgeglichenheit und die Stärke der Liga, nannte Trainer Schwegler denn auch zu Beginn der Saison einen Mittelfeldplatz als realistisches Ziel. Der SC Cham als Amateurverein kämpft nämlich dieses Jahr gegen zahlreiche Profimannschaften und nicht weniger als sieben U21-Mannschaften von Super League Vereinen. Gegen diese talentierten Nachwuchsteams konnte man durchwegs Siege verbuchen, und sich so vor ihnen klassieren. Respekt! Ohne die beiden letzten unnötigen Auswärtsniederlagen läge man nach dem ersten Spiel der Rückrunde gar auf dem 3. Zwischenrang.

Zu Hause eine Macht! Auswärts noch Luft nach oben!
Doch, was nützt alles Wenn und Aber! Neun Heimspiele, davon 7 Siege, ein Unentschieden und lediglich eine Niederlage gegen den unangefochtenen Leader Etoile Carouge sprechen für die Heimstärke der Chamer. Wären da nicht lediglich die 7 Punkte auf dem gegnerischen Terrain, könnte man gar an der Spitze mitspielen. Trainer Schwegler erklärt dieses Phänomen wie folgt: «Zu Hause fühlen wir uns wohl und werden von einem dankbaren Publikum unterstützt. Wir lieben das Spiel auf Naturrasen und können da unsere Zweikampfstärke ausspielen. Auswärts versuchen wir ebenfalls, zielstrebigen Angriffsfussball zu spielen. Und wenn man dann so wie wir, immer wieder unglückliche Tore kriegt oder durch individuelle Fehler Gegentreffer verursacht, ist man schnell im Hintertreffen. Hier haben wir bestimmt das grösste Entwicklungspotenzial.»

Wiederum aktueller Leader beim Torschützenranking
War es in der letzten Saison Marin Wiskemann, der sich am Ende der Saison mit 20 Treffern zum besten Spieler der Liga krönen lassen konnte, so führt in der Winterpause erneut ein Chamer das Torschützenklassement der Liga an: Luiyi Lugo steht aktuell mit seinen 12 Treffern einem Treffer vor Labinot Bajrami vom FC Zürich.
Die Statistik zeigt einerseits die Stärke des Chamer Mittelstürmers, andrerseits aber auch die Ausgeglichenheit, Stärke und Mannschaftsdienlichkeit seiner Kollegen in der Offensive, welche ihm uneigennützig den einen oder anderen Treffer auflegten, wie schon Marin Wiskemann vor einem Jahr. Und auch die 8 Treffer von Matteo Pasquarelli und die 7 Tore von Lino Lang lassen sich dabei durchaus sehen.

Gegen Ende Tribut an eine lange, herausfordernde Saison
Nach dem letzten Heimsieg gegen St. Gallen wollten die Chamer zum Schluss auch auswärts punkten. Die Gegner Paradiso und Bulle schienen durchaus auf Augenhöhe zu liegen. Bulle hatte man im ersten Spiel der Saison klar geschlagen. Aber erstens kam es anders und zweitens, als man denkt. «Gegen Paradiso dominierten wir in der 1. Halbzeit klar, verpassten aber die Führung. Dann gerieten wir nach der Pause etwas aus dem Konzept und kassierten in der 83. Minute ein vermeidbares Gegentor. Es blieb uns zu wenig Zeit, diesen Fehler noch zu korrigieren. Sicher mitentscheidend war, wie gegen Bulle, dass wir am Ende der Vorrunde zahlreiche Ausfälle zu beklagen hatten», so Trainer Schwegler. «Auch in Bulle kassierten wir das entscheidende Gegentor in der 85. Minute. Natürlich schmerzen auch diese beiden Niederlagen, wollen wir doch möglichst jede Partie gewinnen. Viel mehr beschäftigt mich aber, wenn motivierte junge Talente aus unserem Team wie Elias Mesonero oder Joel Miranda so schwere Verletzungen erleiden, dass sie mehrere Monate ausfallen.»

Nach der wohlverdienten Winterpause geht’s schon bald wieder los!
Nun heisst es ausruhen, regenerieren, den Kopf lüften und dann am 17. Februar konzentriert und voll motiviert wieder in die Rückrunde einsteigen. Schwegler, Gesteiro und ihr Team wollen in der Vorbereitung folgende Akzente setzen: «Es bleibt uns einige Zeit, unsere Defensivarbeit zu verbessern, damit wir uns noch etwas mehr mit Punkten belohnen. Ich bin mir sicher, dass wir in der Rückrunde wieder alles in die Waagschale werfen werden. Ich hoffe natürlich, dass der eine oder andere Spieler dann wieder gesund ist und wir aus dem Vollen schöpfen können. Ich freue mich, im Frühling wieder mit dem Team auf Punktejagd zu gehen. Vordergründiges Ziel ist es, den jetzigen 7. Platz zu verteidigen und uns damit wieder für die Cuphauptrunde zu qualifizieren.»


Auch Marcel Werder, seit 14 Jahren Sportchef der Ennetseer, ist mit der Vorrunde sehr zufrieden.

Wie beurteilst du die Leistungen des Teams in der Vorrunde?
«Mit 29 Punkten stehen wir punktemässig einmal mehr sehr gut da. Fast 30 Punkte in der Vorrunde zu holen, ist ein toller Wert. Man sieht die Ausgeglichenheit der Liga Wochenende für Wochenende. Die Leistungsdichte ist nochmals enger geworden. Ambitionierte Teams legten qualitativ auf die neue Saison nochmals zu. Das sieht man auch an der engen Tabelle. Dies widerspiegelt sich auch darin, dass viele U21-Teams am Ende der Tabelle sind, was doch bis anhin in den letzten Jahren nicht der Fall war. Nicht mal mehr die besten Junioren aus Basel, Bern, Genf, Lugano, St. Gallen und Zürich können mit der Spitze, respektive mit dem vorderen Mittelfeld der Promotion League mithalten. Daher ist für mich der jetzige 7. Tabellenplatz mit 29 Punkten eine starke Ausbeute und wie ich schon oft betont habe, überhaupt nicht selbstverständlich für den SC Cham. Ich sehe es, wie es Jahr für Jahr eine grössere Herausforderung für den SC Cham wird, sich in dieser Liga behaupten zu können. Die zunehmende Professionalisierung fordert uns stark. Die Kombination von ambitioniertem Fussball, forderndem Beruf, und Privatleben muss im Gleichgewicht bleiben. Es ist ein schmaler Grat, all dies immer erfolgreich meistern zu können.

Leider hat uns die Verletztenliste gegen Ende der Vorrunde stark gefordert. Auch wenn wir als Team in den letzten Wochen noch enger zusammengestanden sind, konnten wir nicht alles kompensieren. Dennoch suchten wir gemeinsam nach Lösungen, nicht nach Ausreden. Dies ist dem Staff und dem Team hoch anzurechnen und entspricht auch klar meinen Grundwerten.»

Was hat dir in dieser Vorrunde am besten gefallen?
«Was mir sehr gefallen ist, dass wir trotzt mässiger Vorbereitung im Sommer auf den Punkt X wieder bereit waren. Dies zeigt mir auf, dass die Mentalität im Team stimmt. Mit Nico Siegrist und Fabio Niederhauser haben wir zwei Zugpferde im Team, welche vorangehen. So wachsen auch weitere heran, wie zum Beispiel Yago Gomes, welcher ebenfalls eine tolle Entwicklung in dieser Hinsicht zeigte. Die Mischung Jung-Alt passt, man fordert sich gegenseitig im Training und in den Spielen. 22 Punkte von unseren 29 Punkten haben wir zu Hause auf dem Eizmoos geholt, da sieht man, dass wir zu Hause schwierig zu schlagen sind. Auswärts müssen wir uns noch steigern, da haben wir oft unnötigerweise ein paar Punkte liegen gelassen. Was ebenfalls erstaunt, ist, dass wir gegen alle 7 U21-Teams gewinnen konnten und so 21 Punkte ergattern konnten. Wir zeigten einen schnörkellosen, gradlinigen Offensivfussball. Die erzielten 40 Tore sind der Bestwert der Liga, was top ist und so nicht zu erwarten war. Klar, die 35 erhaltenen Gegentreffer sind zu viel, dies müssen wir in der zweiten Saisonhälfte definitiv besser machen. Die treuen Zuschauer/-innen kamen bei unseren Spielen im Eizmoos auf ihre Kosten.»

Wo setzest du persönlich Schwerpunkte für die Rückrunde?
«Wir müssen in der Vorbereitung zur Rückrunde wieder gut und gezielt arbeiten. Es steht und fällt auch mit der physischen Verfassung jedes Einzelnen. Ebenfalls erhoffe ich mir natürlich, dass der grösste Teil der Verletzten im Januar wieder starten kann. Es warten 16 intensive Spiele auf uns in der Rückrunde, daher müssen wir am 17.02.2024 wieder auf den Punkt bereit sein. Unser Ziel wird sein, den jetzigen 7. Tabellenplatz halten zu können, was wiederum die direkte Cup Qualifikation bedeuten würde. Dies wäre wieder eine tolle Rangierung für den Verein. Wenn man auf die Tabelle schaut, dann sieht man aber, dass es keine grossen Durchhänger während der Rückrunde erlauben wird. Daher nochmals, die Vorbereitung gut nutzen, um bestens auf alles vorbereitet zu sein.»



Text: André Dommann / Foto: Reto Müller