SC Cham Interaktiv

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Mit 25 Punkten aus 17 Spielen belegt die Erste Mannschaft vor der Winterpause den guten siebten Tabellenrang. Über vieles ist der langjährige Trainer Jörg «Udo» Portmann stolz und glücklich, restlos zufrieden ist er aber nicht. Seine vorläufige Bilanz ist bereits sehr differenziert, obwohl er sich in der Winterpause weiter Gedanken über die gezeigten Leistungen seiner Mannschaft machen und damit die Rückrunde zielstrebig angehen will.

Neues, junges Team
Auf vielen Positionen neu besetzt, startete die Erste Mannschaft im Sommer überraschend äusserst erfolgreich in die neue Saison. Nach neun Runden hatte das junge Team bereits sechsmal gewonnen, einmal unentschieden gespielt und lediglich zweimal verloren. Daraus resultierten stolze 19 Punkte und man setzte sich in der Spitzengruppe fest, was neue Begehrlichkeiten weckte. Leider ging es im zweiten Durchgang der Vorrunde dann nicht mehr wunschgemäss weiter, erspielte man sich in den folgenden acht Partien lediglich noch sechs Punkte und rutschte damit ins Mittelfeld ab.  Zwar hat man zum jetzigen Zeitpunkt nichts mit dem Abstieg zu tun, die budgetierten dreissig Punkte, die normalerweise für den Ligaerhalt reichen sollten, hat man aber noch nicht eingespielt. Dazu kam die mit viel Pech entstandene unnötige Cupniederlage gegen die Red Stars aus Zürich und die Niederlage gegen den Zweitletzten, YF-Juventus, bei der das heimische Team mental nicht bereit gewesen war.

Kritische Analyse
Der seit sieben Jahren in Cham tätige Jörg Portmann ist sich bewusst, dass die Konstanz besonders in der zweiten Hälfte der Vorrunde fehlte und ortet einen gewissen Mangel an Konzentration und Disziplin in der Defensivarbeit.  An der Einstellung liege es aber nicht, trainiere die Mannschaft von der Intensität und der Qualität her doch auf sehr hohem Niveau und sei Willens, in jedem Spiel das Beste zu geben. Die Anspielung, das Team sei ein Chamäleon, es passe sich dem Niveau des Gegners an, lässt er dabei nicht gelten. Er weist darauf hin, dass mit Ausnahme des Spiels gegen YF-Juventus die Partien gegen Teams des hinteren Drittels positiv gestaltet werden konnten und aus den Partien gegen die Spitzenteams lediglich ein Unentschieden und ein Vollerfolg resultierten. Vielleicht fehle den jungen Spielern die Leichtigkeit, vielleicht noch etwas Selbstvertrauen, das Quäntchen Glück oder die letzte Überzeugung und der letzte Biss, um über die ganzen 90 Minuten und in jedem Spiel auf konstant hohem Level zu spielen, was es in dieser ausgeglichenen aber Liga dringend brauche.

Und bald schon geht’s wieder los
Die Mannschaft nimmt ihr Training am 10. Januar wieder auf. Am 2. März, 16.00 Uhr, tritt man zu Hause zum ersten Spiel nach der Winterpause gegen Brühl an.  Bis dahin soll die Mannschaft physisch und mental mit fünf Einheiten pro Woche optimal vorbereitet sein. Ausgehend von der Tatsache, dass sie in der laufenden Meisterschaft schlicht zu viele Tore erhalten hat, soll der Defensivarbeit bewusste Aufmerksamkeit geschenkt werden. Die strenge Vorbereitungszeit wird durch ein Ski-Weekend und das Trainingslager in Spanien angereichert. Die einzelnen Spieler sind aber auch persönlich und eigenverantwortlich gefordert: Da das Team während der Meisterschaft wöchentlich drei Einheiten absolviert, erwartet der Trainer von jedem Spieler, dass er sich persönlich zusätzlich fit hält, an seiner Kraft arbeitet und sich optimal regeneriert. Dann will Portmann zusammen mit seinem Team nochmals angreifen. Für sich visiert er den dritten Tabellenrang an, der den direkten Einzug in die Cuphauptrunde ermöglichen würde. Und vielleicht entwickelt sich der eine oder andere Leistungsträger auch noch zum absoluten Teamleader, der es versteht seine Kollegen mitzureissen und das gemeinsame Fussballverständnis von Trainer und Spielern erfolgreich auf den Platz zu übertragen.

Ein deutliches Signal
Seit sieben Jahren führt Jörg «Udo» Portmann zusammen mit Sportchef Marcel Werder und Teammanager Walter Riedweg die Geschicke der Ersten Mannschaft. Die Drei sind ein verschworenes Trio und verstehen es, sich gegenseitig zu verstärken. Cham ist damit zu einer schweizweit bekannten Adresse für den Fussball geworden, hat dabei aber als Dorfverein seine Kultur und sein familiäres Umfeld bewahren können. Das spüren auch die Spieler und der Staff. Sie alle wollen in der Rückrunde dem Verein etwas zurückgeben und mit tollen Leistungen auf und neben dem Platz von sich reden lassen.

Text: André Dommann