Hinten verunsichert und vorne ineffizient
Der SC Cham verliert das Heimspiel gegen Zürich U 21 mit 2:4 Toren. Es ist trotz eines generösen Einsatzes die vierte Niederlage in Folge.
Martin Mühlebach
Mit Cham und Zürich U 21 trafen in der Promotion League zwei Teams aufeinander, die nach 14 Runden je 17 Punkte auf ihrem Konto hatten. Eine hart umkämpfte Partie war vorprogrammiert. Cham musste infolge Verletzungen nebst Nando Zimmermann und Spielmacher Guto Cappellini auf den Einsatz von Abwehrchef Mario Bühler und die Stürmer Nino Lang und Topskorer Luiyi Lugo verzichten.
Man durfte gespannt sein, wie sich Cham präsentieren würde. Nehmen wir es gleich vorweg: Die ersatzgeschwächte Elf kämpfte und rackerte sich ab. Der Siegeswille war vorhanden, aber die zu Beginn der Saison so standfeste Abwehr wirkte verunsichert, und in der Offensive mangelte es an Effizienz.
Trainer ist trotz allem stolz
Der Chamer Cheftrainer Roland Schwegler lobte nach dem Abpfiff: «Ich bin stolz auf meine Truppe. Sie hat ein gutes Spiel gemacht, sich generös verausgabt und den Gegner unter Druck gesetzt. Leider», schob er nach, «haben wir in den entscheidenden Phasen die Tore nicht gemacht.»
Der Chamer Assistenztrainer Emilio Gesteiro erklärt: «Nach unserer 1:0 Führung leisteten wir uns einen krassen Abwehrfehler, der zum 1:1 Ausgleich führte. Beim Stand von 1:2 standen wir dem Ausgleichtreffer nahe, aber die Zürcher vermochten auf 1:3 davonzuziehen. Wir waren vorne nicht parat, und hinten haben wir die Stabilität verloren.»
Ähnlich sieht es der Chamer Vereinspräsident Rolf Tresch. Er betont: «Die Gegentore fielen jeweils in einem ungünstigen Moment.* Auf die Frage, wie es weitergehen soll, meinte er: «Wir warten nun die letzten Vorrundenspiele ab, und dann schauen wir.» Tatsache ist, dass Cham im Offensivbereich nur mittelmässig besetzt ist, wenn arrivierte Kräfte ausfallen. Luiyi Lugo, Nino Lang oder Laurin Vögele können nicht gleichwertig ersetzt werden.
Der 3:3 Ausgleich war zum Greifen nahe
Sowohl Cham als auch Zürich U 21 drückten von Beginn an aufs Gaspedal. Es entwickelte sich ein ständiges Hin und Her. Das rassige Spiel schien dem Schiedsrichter zu gefallen. Nur so ist zu erklären, dass er hüben wie drüben mehrere Foulspiele tolerierte, um den Spielfluss aufrechtzuerhalten.
In der 27. Minute lenkte der Chamer Fabio Capone eine Hereingabe von Sofian Domoraud zur 1:0 Führung in die Maschen. Die technisch beschlagenen, schnellen Zürcher reagierten heftig, ohne vorerst zu reüssieren. Der 1:1 Ausgleich durch Patrice Kissling fiel erst in der 41. Spielminute.
Nach dem Seitenwechsel verstrichen bloss zwei Minuten, bis Doron Leidner die Gäste 2:1 in Führung schoss. Dieser Treffer schien Cham zu lähmen. Die Zürcher tauchten immer wieder gefährlich vor Torhüter Nico Stucki auf. In der 61. Minute erhöhten sie das Skore mir einem abgefälschten Distanzschuss von David Vujevic auf 3:1. Dieser Treffer schien die Platzherren in ihrer Ehre verletzt zu haben. Sie warfen nun alles nach vorne.
Und in der 64. Minute erzielte Fabio Capone mit seinem zweiten Tor an diesem kalten Novembertag den Anschlusstreffer zum 2:3. Cham drückte weiter. Der 3:3 Ausgleich war zum Greifen nahe. Aber es mangelte an der nötigen Effizienz. Als Patrice Kissling in der 87. Minute zum zweiten Mal einnetzte, war die 2:4 Heimniederlage der unglücklich agierenden Platzherren besiegelt. Die Abstiegszone ist nun bedrohlich nahegerückt.
Fotos: Reto Müller
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