Nach dem Wahnsinnsspiel findet der SC Cham zurück zur Disziplin: 0:0 in Bulle
Die Chamer bleiben in der erweiterten Spitzengruppe der Promotion League. Ein Akteur freute sich über ein gelungenes Debüt.
von Michael Wyss
«Die Beine waren schwer. Das siegreiche Spiel am Mittwoch gegen Vevey kostete viel Kraft, es fehlte die Spritzigkeit», zog der Chamer Sportchef Marcel Werder nach dem 0:0 in Bulle Bilanz. Er schloss: «Es war nicht das beste Spiel von uns, doch wir nehmen diesen Punktgewinn gerne mit.» Nur drei Tage nach dem heillosen Spektakel gegen Vevey – 5:3-Sieg nach verspielter 2:0-Pausenführung – fanden die Chamer zurück zur Disziplin, die sie in den vorangegangenen Partien ausgezeichnet hatte.
Chams Verteidiger Mario Bühler, der im Gegensatz zum Mittwoch wieder einsatzfähig war, analysierte nach dem Spiel folgendermassen: «Bulle war zu Beginn die bessere Mannschaft, hatte mehr Spielanteile, doch wir kämpften solidarisch füreinander. Nach der Pause waren wir besser, hatten den Gegner unter Kontrolle, es war ein offener Schlagabtausch. Mit dem Unentschieden können wir sicher leben, denn nennenswerte Aktionen im gegnerischen Strafraum fehlten.»
Eine der besten Chancen zur Gäste-Führung vergab Laurin Vögele nach rund 25 Spielminuten. Auch Chams Cheftrainer Roland Schwegler war zufrieden mit dem Punktgewinn: «Es war eine schwierige Partie für uns. Offensiv fehlte uns die Durchschlagskraft, aber wir konnten die Null halten und in defensiver Hinsicht überzeugen. Dieses Auswärtsremis werte ich als positiv für uns.» Dieses 0:0 mussten die Ennetseer aber teuer bezahlen, denn Lino Lang musste verletzungsbedingt das Spielfeld verlassen (38.).
Starke Leistung von Zajac
Seinen ersten Einsatz im Dress des Chamer Fanionteams feierte Goalie Patrick Zajac. Der Neuzugang hatte sich zwei Tage vor Saisonstart ein Aussenband gerissen und kam bisher erst zu einem Einsatz in der zweiten Mannschaft in der 2. Liga interregional: «Es ist ein schönes Gefühl, dass ich zurück bin, auch dank der super Arbeit der Physioabteilung des SC Cham. Ich bin zufrieden und glücklich, dass ich meiner Mannschaft mit der einen oder anderen Parade helfen konnte», sagte der 20-Jährige.
Für die Chamer war es das vierte Spiel in Serie ohne Niederlage: Zwei Siege (gegen Delsberg und Vevey) und zwei Unentschieden (gegen Paradiso und Bulle) lautet die jüngste Ausbeute. Mit 13 Punkten gehören die sechstplatzierten Chamer in der Tabelle einer grossen erweiterten Spitzengruppe hinter Leader Rapperswil-Jona (18) an. Der Vorsprung auf einen Abstiegsplatz beträgt bereits 12 Zähler, da Lugano U21 und Delsberg mit je nur einem Punkt offensichtlich überfordert sind.
Weiter geht es für die Chamer mit dem Heimspiel am kommenden Samstag gegen den U21-Nachwuchs der Young Boys (16 Uhr, Eizmoos). Das Team aus der Bundesstadt, das vom früheren Profi Joël Magnin trainiert wird, liegt punktgleich in der Rangliste auf Platz 7.