Die letzte Konsequenz hat gefehlt: Cham verliert gegen starke Jurassier
Das Promotion-Spiel zwischen Cham und Delémont endet 1:2. Die ersatzgeschwächten Zuger sind mit dieser knappen Niederlage noch gut bedient.
Martin Mühlebach
Die SR Delémont, die St. Gallen und den FC Luzern aus dem Cupwettbewerb eliminierte, feierte im Auswärtsspiel gegen Cham einen 2:1-Sieg. Völlig verdient. Die Zuger, die auf fünf Verletzte und den gesperrten Simon Tschopp verzichten mussten, gerieten bereits nach knapp acht Minuten 0:1 in Rückstand. Der Treffer fiel nach einem Tohuwabohu vor dem Chamer Gehäuse, das erstmals in der Rückrunde von Anthony von Arx gehütet wurde. Er spielte anstelle von Lukas Bolzli, der infolge einer kürzlich erlittenen Hirnerschütterung geschont wurde. Von Arx war gegen den aus nächster Nähe abgefeuerten Schuss von Maël Zogba machtlos.
Delémont, vom frühen Torerfolg beflügelt, tauchte immer wieder gefährlich vor dem Kasten der Platzherren auf. Die technisch beschlagenen und athletisch robusten Jurassier vermochten vor allem im Mittelfeld ein Übergewicht zu schaffen. Cham war gezwungen, mit weiten Bällen aus der Defensive zu agieren, weil seine Reihen nicht ineinander griffen. Die Abstände zwischen den Linien waren viel zu gross. Dass Delémont zur Pause erst mit einem Tor in Führung lag, haben die Platzherren den vor dem Tor verspielten Jurassier und ihrem Torhüter Anthony von Arx zu verdanken, der zweimal mit mutigen Paraden zu brillieren vermochte.
Nach dem Abpfiff meinte er: «Ich hatte Freude, wieder einmal spielen zu dürfen. Ich hätte mein Rückrundendebut gerne mit einem Sieg gefeiert.» Unmittelbar vor der Halbzeitpause hätte Cham beinahe noch den Ausgleich geschafft. Mittelstürmer Laurin Vögele wurde erst im letzten Moment vom Delémont-Keeper Steven Oberle gebremst, der den Ball zur Ecke abzulenken vermochte.
Ein kurzer Hoffnungsschimmer
Der Chamer Trainer Roland Schwegler schien in der Halbzeitpause die richtigen Worte gefunden zu haben. Seine Elf trat kompakter auf als in den ersten 45 Minuten. In der 54. Minute verhängte der Schiedsrichter nach einem Handspiel des Jurassiers Mattéo Cesca im eigenen Strafraum einen Penalty. Lino Lang trat an, der Schlussmann der Gäste vermochte den Ball zwar abzulenken, aber Lang war zur Stelle. Er erzielte im Nachschuss den 1:1-Ausgleich.
Das Tor verlieh den Platzherren Auftrieb. Sie wollten den Führungstreffer erzielen, scheiterten jedoch am eigenen Unvermögen in der letzten Zone. Und so kam es, wie es kommen musste. In der 64. Minute schloss der Jurassier Dennis Wyder einen schnell vorgetragenen Konterangriff über drei, vier Stationen erfolgreich zur erneuten Führung ab. Der 2:1-Sieg der Gäste war in trockenen Tüchern.
Eine böse Vorahnung
Trainer Roland Schwegler gestand: «Ich habe schon beim Einlaufen gespürt, dass einiges nicht passt. Unseren Aktionen fehlte die letzte Konsequenz, die nötig gewesen wäre, um die physisch und technisch starken Jurassier bezwingen zu können.» Das Fehlen von mehreren Stammspielern hat sich bei Cham bemerkbar gemacht. Delémont war schlicht und einfach um eine Spur besser.
Fotos Reto Müller:
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