SC Cham Interaktiv

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17.09.2022
16:00
O
1
Stadion Eizmoos, Cham
Zuschauer: 300
SR: Monnin
Tore: 15. Mattei 0:1.
Cham: Bonorand; Tschopp, Niederhauser, Röthlisberger, Zimmermann; Miranda (86. Thöni), Balaj; Lujic (81. Solimando), Molliqaj (60. Pasquarelli), Wiskemann; Lugo (80. Maroufi).
Chiasso: Mitrovic; Martorano (90. Ronchetti), Gentile, Turi, Onkony; Mattei (60. Bezzicchieri), Valeau (65. Anelli), Kame, Stefanovic, Ortolani (46. Nivokazi); Manicone.
Bemerkung: 92. Rote Karte Balaj. Cham ohne Loosli, Fäh, Siegrist, Künzli (alle abwesend), Follonier und Costa (beide verletzt).

Provokationen am laufenden Band: Tessiner treten gegen Zuger die Fairness mit Füssen

Cham verliert das von Kampf und Provokationen geprägte Promotion-League-Partie gegen Chiasso mit 0:1 Toren.

vom Martin Mühlebach - Zuger Zeitung

«Chiasso hat vor dem Auftritt gegen uns in sechs gespielten Runden 24 gelbe und 5 rote Karten einkassiert. Wir wussten also schon vor dem Anpfiff, was auf uns zukommen wird», sagte der Chamer Assistenztrainer Emilio Gesteiro nach dem Spiel. Er wusste, dass ein frühes Führungstor seinem Team in die Karten gespielt hätte. Aber dieses erwünschte Tor schoss der Tessiner Seo Mattei in der 15. Minute.

Cham – das ohne den abwesenden Cheftrainer Roland Schwegler und die ebenfalls abwesenden Teamstützen Manuel Fäh, Alain Wiss, Jan Loosli und Nico Siegrist angetreten war – kam nach diesem Gegentor besser ins Spiel. Der Ausgleichstreffer schien zweimal zu fallen. Doch Luiyi Lugo scheiterte in der 28. Minute und neun Zeigerumdrehungen später (37.) am glänzend reagierenden Tessiner Schlussmann Miodrag Mitrovic. Und Mitrovic verhinderte den Chamer Ausgleichtreffer auch in der 44. Minute, indem er einen Distanzknaller von Simon Tschopp zur Ecke abzulenken vermochte. Die ständig ungestraft auf Spielverzögerung bedachten Tessiner retteten den knappen 1:0 Vorsprung in die Pause.

Unsportlichen Verhalten der Chiassesi
Wer sich nach dem Seitenwechsel ein Chamer Feuerwerk erhoffte, der wurde enttäuscht. Die Eizmoos-Elf war sichtlich bestrebt, den Anschlusstreffer zu erzielen. Aber der Angriff der Platzherren vermochte sich gegen die hart einsteigenden Gäste nicht durchzusetzen. Der Chamer Verteidiger Kevin Röthlisberger betonte nach dem Schlusspfiff: «Nach den ersten 15 schwachen Spielminuten liessen wir hinten nichts mehr zu. Aber im Angriff fehlte die Genauigkeit im letzten Drittel des Platzes.»

Cham scheiterte aber vielmehr am unsportlichen Verhalten der Chiassesi, die die Fairness mit Füssen traten. Nach jedem harmlosen Zweikampf blieben sie – scheinbar schwer verletzt – am Boden liegen, ohne deswegen nur ein einziges Mal verwarnt zu werden. Verwarnungen hagelte es trotzdem in bunter Folge: Zwei lautstark protestierende Tessiner Funktionäre wurden ebenso mit der gelben Karte bedacht sowie einer ihrer Spieler nach einer langen Verzögerung eines Einwurfs. Und plötzlich wurden jedes Foulspiel und Reklamieren sanktioniert.

Die Frage sei gestattet, warum der Unparteiische nie eingegriffen hat, wenn sich ein Tessiner Spieler nach einem harmlosen Foulspiel eine gefühlte Ewigkeit auf dem Boden liegend wälzte und Sekunden später wieder wieselflink ins Geschehen eingriff? Der Chamer Präsident Rolf Tresch meinte: «Ich weiss nicht, was ich sagen soll – mit Fussball hat das nichts zu tun, was die Tessiner aufgeführt haben – es war ein Theater.» Und der Coach Pius Limacher sagte kurz und bündig: «Ich habe keine Lust, über diesen Match zu sprechen.» Recht hat er, denn die Fairness wurde während weiten Strecken des Spiels mit Füssen getreten.

Fotos: Reto Müller