SC Cham Interaktiv

Matchcenter

19.03.2022
15:00
O
2
Sportplatz Buschweilerhof, Basel
Zuschauer: 120
SR: Ghisletta
Tore: 47. Farinha 0:1 (Eigentor). 65. Riedmann 0:2.
Black Stars: Oberle; Ercin (70. Hänggi), Sevinc, Farinha, Mumenthaler; Levante (57. Covella), Spataro, Adamczyk, Jankowski (70. Ferreira); Rashiti (74. Fazlija), Turkes (57. Babovic).
Cham: von Arx; Bender, Niederhauser, Bühler, Pauli; Siegrist (67. Hoxha), Rüedi (59. Follonier), Loosli (81. Hermann), Miranda, Riedmann (81. Thöni); Wiskemann (67. Laisa).
Verwarnung: 51. Rashiti (Foul). Bemerkungen: Cham ohne Wicht, Pasquarelli, Wüest und Wiss.

Vom Chamer Besuch bleibt den Baslern nur die Kirschtorte in guter Erinnerung

Ein Eigentor und ein Treffer von Lukas Riedmann sorgen für den 2:0-Erfolg bei den Black Stars in der Promotion League. Ganz glücklich war der Trainer Roland Schwegler trotzdem nicht.

von Raphael Biermayr - Zuger Zeitung

Es wirkte wie gestellt, als ein Zuschauer nach dem Schlusspfiff im schönsten Baseldytsch sagte: «Das Beste heute war die Kirschtorte.» Die von ihm favorisierten Black Stars Basel waren dem SC Cham soeben mit 0:2 unterlegen. Nur der vom Klubhaus in rauen Mengen offerierte Zuger Dessertschlager hatte dem Grossteil der Anwesenden den Aufenthalt auf dem Buschweilerhof versüsst.

Gänzlich ohne Kirschtorte schmeckte der Nachmittag Chams Trainer Roland Schwegler. Die Tatsache, dass sein Team im fünften Match seit dem Wiederbeginn der Promotion-League-Meisterschaft zum dritten Mal ohne Gegentreffer geblieben war, freute ihn besonders. Dabei hatte es in der ersten Halbzeit nicht unbedingt danach ausgesehen. Denn die Black Stars hatten deutlich mehr Abschüsse in Strafraumnähe. Allerdings verfehlten fast alle davon das Tor.

Kunstrasen kommt Cham entgegen
Ein völlig anderes Bild zeigte sich in der Folge. Die Chamer liessen kaum mehr gefährliche Aktionen zu. Dies, obwohl sie weder gewechselt noch taktische Umstellungen vorgenommen hatten, wie Schwegler bestätigte. Die entscheidende Änderung betraf die Einstellung: «Wir waren vor der Pause zu wenig konsequent in unseren Aktionen, das sprach ich an und das änderten wir.» Spielerisch waren die Chamer die ganze Partie über das dominierende Team – dem Kunstrasen sei Dank, wie der Trainer anmerkte. Torgelegenheiten waren zunächst gleichwohl rar. Nico Siegrist vergab die lange Zeit beste. Nach einem Konter konnte er sich im Strafraum die Ecke aussuchen. Sein Überlegen dauert allerdings einen Augenblick zu lange, sodass Verteidiger Ricardo Farinha spektakulär dazwischengrätschen und die Chance vereiteln konnte.

Verteidiger helfen dem Gegner
Farinhas nächste Intervention in der 47. Minute war von weit weniger Erfolg gekrönt. Eine flache Hereingabe Niederhausers kullerte von seinem Fuss ins Tor statt wie gewünscht daneben. Dieser Führungstreffer verlieh den Gästen enorme Souveränität. Sie passten den Ball nun oft in den eigenen Reihen so lange, bis die Basler agierten und so Räume für gefährliche Pässe in die Tiefe öffneten. So wie beim zweiten Chamer Tor durch Lukas Riedmann (65.). Auch er profitierte von einem Abwehrfehler, denn Emre Ercin schätzte den hohen Ball völlig falsch ein und eröffnete dem nachmaligen Torschützen so freie Bahn. Danach verlief die Partie derart einseitig, dass Chams Trainer Schwegler sich später zu Recht über die vielen ausgelassenen Möglichkeiten zu weiteren Treffern beschwerte. «Die Stürmer brauchen Tore für ihr Selbstvertrauen», weiss der ehemalige Super-League-Verteidiger.

Klassenverbleib ist eine Frage der Zeit
Noch wichtiger als Tore für Einzelne sind Punkte für das ganze Team. Davon gab es in allen Partien in diesem Jahr welche, in Basel also das Maximum. Damit bleiben die Chamer auf dem Kurs in Richtung der sogenannten Aufstiegsrunde, die die ersten sechs Mannschaften nach der Qualifikation bestreiten werden.

Und so ganz nebenbei dürfen sie das «ewige Saisonziel» des Vereins, den Verbleib in der dritthöchsten Liga, wohl bald schon als erreicht betrachten dürfen. Auch wenn das – mit Hinweis auf die rechnerischen Möglichkeiten – selbstverständlich niemand vom Verein öffentlich sagen würde.