SC Cham Interaktiv

Matchcenter

05.06.2021
16:00
4
2
Stadion Eizmoos, Cham
Zuschauer: 280
SR: Odiet
Tore: 27. Ozdemir 0:1. 32. Begzadic 0:2. 38. Doriano Tanzillo 1:2. 44. Bender 2:2. 47. Siegrist 3:2. 89. Rüedi 4:2.
Cham: Peterhans; Bender, Niederhauser, Röthlisberger, Thöni; Rüedi (90. Furrer), Loosli; Giandomenico Tanzillo (46. Siegrist), Doriano Tanzillo (63. Wicht); Riedmann (90. Neziri); Wiskemann (71. Miani).
Bavois: Enrico; Ozdemir (92. Bozic), Zali, Bühler, Titie; Alvarez, Ivanov (71. Talovic), Lo Vacco, Misic (71. Bueche); Iseni, Begzadic (71. Jaton).
Bemerkung: 7. Alvarez Pfostenschuss; 82. Zali Platzverweis (direkt rot nach Grätsche an Wicht). Cham ohne von Arx, Wuest, Miranda (alle verletzt), Bühler (abwesend) Fäh, Laise (beide im Aufbau), Suta (2. Mannschaft).

«Eine grosse Charakterleistung»

Cham besiegt Bavois in einem spektakulären Spiel in der Promotion League mit 4:2 und qualifiziert sich für die 1. Hauptrunde im Schweizer-Cup.

von Michael Wyss - Zuger Zeitung

Es war ein emotionaler Moment für Walter Riedweg. Der Teammanager des SC Cham hatte Tränen in den Augen, als er seinem Trainer Roland Schwegler nach dem Spiel gratulierte. Zum 4:2-Sieg über Bavois und der gleichbedeutenden Qualifikation für die erste Hauptrunde im Schweizer-Cup. «Dass wir bereits eine Runde vor Schluss nicht mehr von den Top 3 verdrängt werden können, macht mich stolz. Das war eine grosse Charakterleistung meines Teams heute», so Roland Schwegler, der 39-jährige Cheftrainer des Promotion League Vertreters.

Seine Equipe lag nach einer halben Stunde gegen die aus dem Waadtland angereisten Kicker bereits 0:2 in Rücklage. «Wir fanden zu Beginn der Partie den Tritt nicht, Bavois hatte leichtes Spiel», so Chams Sportchef Marcel Werder (43). Die Gäste waren aggressiver, zielstrebiger, immer einen Schritt schneller. Sie spielten keck auf, wollten den Sieg mehr, hatten auch noch Chancen für eine Top-3-Platzierung, lagen sie vor dem Duell auf dem Eizmoos nur einen Zähler hinter den Ennetseern. Und die Gäste aus Bavois hätten noch höher in Führung liegen können, denn bereits in der siebten Minute beklagten sie einen Pfostenknaller und Chams Keeper Marco Peterhans verhinderte in der 36. Minute mit einer Glanzparade den dritten Gegentreffer der Westschweizer.

Auf der anderen Seite waren Chams Angriffsbemühungen bis zu diesem Zeitpunkt mehr oder weniger Mangelware geblieben. Umso heftiger war die Reaktion des Gastgebers in der Folge. Cham zeigte viel Moral und konnte durch Doriano Tanzillo (38.; 1:2) und Mauro Bender (44.; 2:2) bis zur Pause den Spielstand ausgleichen. «Chapeau, wie die Mannschaft auf das 0:2 reagierte. Die Treffer kamen im richtigen Moment. Jetzt ist wieder alles möglich», zeigte sich Riedweg zur Pause erleichtert.

«Die Kameradschaft stimmt»
Verteidiger Fabio Niederhauser (25) betonte bereits vor Anpfiff: «Wir wissen, dass wir heute mit einem Sieg gegen Bavois unserem grossen Ziel, der direkten Qualifikation für die 1. Hauptrunde im Schweizer-Cup ein Stück näher oder es sogar perfekt machen können. Diese Ausgangslage wollen wir nicht verspielen.» Und das taten seine Mitspieler dann auch in den zweiten 45 Minuten nicht, denn Nico Siegrist (47.; 3:2) und Marco Rüedi (89.; 4:2) machten in der Schlussphase mit ihren beiden Treffern den verdienten 4:2-Sieg gegen die Waadtländer doch noch perfekt.

«Der Dreier ist letztendlich verdient. Wir steigerten uns nach dem innert fünf Minuten eingehandelten Doppelschlag», so Schwegler. Im Dress der Chamer avancierte Schlussmann Peterhans zum Matchwinner. Der 28-Jährige vereitelte auch in der Schlussviertelstunde die eine oder andere gute Möglichkeit der Gäste. Mit 37 Punkten werden die Ennetseer, auf dem zweiten Rang liegend, die Aufstiegsrunde mindestens auf dem dritten Rang beenden. Zum Abschluss der verkürzten Saison gastiert am Samstag (16:00 Eizmoos) Brühl bei Cham. Die Ostschweizer kassierten beim Basler-Nachwuchs jüngst eine 0:5-Schlappe und müssen eine Reaktion zeigen. Schwegler: «Wir haben bereits Grossartiges geleistet diese Saison, werden aber auch im letzten Spiel den Sieg anstreben. Dass wir heute aus dem 0:2 ein 4:2 machten, hat uns zusätzlich gestärkt. Möglich war dies nur, weil wir eine Mannschaft sind und die Kameradschaft stimmt. Der zwischenzeitliche zweite Rang ist der Verdienst.»

Übrigens: Auf dem Eizmoos wurde bereits etwas Schweizer-Cupluft geschnuppert. Der Pokal des frischgebackenen Cupsiegers FC Luzern war im Eizmoos zu bewundern. Luzerns Präsident Stefan Wolf weilte auf seiner Durchreise zum Frauencup-Final (FC Zürich – FC Luzern 0:2) in den Letzigrund Zürich noch eine Halbzeit lang in Cham. FCL-Finanzchef Richard Furrer, der den Pokal behütete, meinte nach dem Spiel zu einem Fan auf der Tribüne: «Vielleicht kommt es nun zum Duell zwischen dem FCL und Cham. » Wer weiss ...

 

Fotos: Reto Müller