SC Cham Interaktiv

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17.10.2020
16:00
O
1
Stadion Eizmoos, Cham
Zuschauer: 375
SR: Hürlimann
Tor: 64. Delley 0:1.
Cham: Peterhans; Bender, Wüest, Bühler, Thöni; Siegrist, Loosli, Miranda, Riedmann (70. Miani); Wiskemann (70. Tanzillo), Hoxha (70. Wicht).
Carouge: Chappot; Mvele (50. Monteiro), Di Babacar, Sally Sarr, Kursner; Delley (88. Alaj), Gomis (88. Vanco), Fernandez, Mettler (77. Baddy); Chappuis; Boussaha (88. Moreira).
Bemerkungen: 23. Lattenschuss Mettler. 92. Offsidetor von Loosli aberkannt. Cham ohne Röthlisberger, Rüedi, Niederhauser (alle verletzt)

Erste Saisonniederlage für den SC Cham

Etoile Carouge gewinnt auf dem Chamer Eizmoos mit 1:0-Toren. Die Genfer nutzten eine Unaufmerksamkeit der Platzherren eiskalt aus.

von Martin Mühlebach Zuger Zeitung

Der SC Cham absolvierte die ersten neun Meisterschaftsrunden der laufenden Saison ohne Niederlage. Diese Erfolgsserie endete nun in der zehnten Runde im Heimspiel gegen Etoile Carouge. Die Genfer bezwangen Cham mit 1:0-Toren. Ihr Siegtor fiel in der 64. Minute nach einem totalen Blackout der Chamer Abwehr. Dazu Trainer Roland Schwegler: «Unsere vier Verteidiger leisteten sich eine gemeinsame, folgenschwere Unaufmerksamkeit. Sie sprachen nicht miteinander, als der Genfer Marco Delley auf sie zulief. Jeder glaubte wohl, der andere würde das Richtige tun.» Die ansonsten gewohnt sattelfest agierende Chamer Abwehr hat sich einen Moment lang nicht richtig verhalten, aber es lag nicht an ihr, dass Cham als Verlierer vom Platz musste.

Dafür sind in erster Linie die Offensivleute verantwortlich, die eine ganze Anzahl Einschussmöglichkeiten ungenutzt verstreichen liessen. Roland Schwegler betont: «Die ganze Mannschaft hat einen grossen Aufwand betrieben und das Spiel mit wenigen Ausnahmen dominiert. Aber die letzten Pässe waren zu ungenau und im Abschluss fehlte die letzte Konsequenz, um den Ball im Tor unterbringen zu können. Chancen dazu waren genug vorhanden.» In der Tat. Alle Chamer Torchancen aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. In den ersten 30 Spielminuten konnte sich Etoile Carouge kaum einmal aus der Umklammerung lösen. In der 15. Minute verzog Nico Siegrist nur knapp, und in der 21. Minute vermochte der auf der Torlinie stehende Genfer Kevin Mvele den Ball erst im allerletzten Moment von der Torlinie wegzuschlagen.

Ein Innenristschieber hätte gereicht
In der Folge fand auch Etoile Carouge allmählich ins Spiel. In der 23. Minute setzte Loris Mettler den Ball an die Lattenoberkante, und in der 28. Minute musste sich der Chamer Torhüter Marco Peterhans wagemutig in die Füsse des allein auf ihn zustürmenden Samuel Gomis werfen. Auf der anderen Seite vermochte sich der sehr gute Genfer Keeper Damien Chappot mehrmals mit gelungenen Paraden auszuzeichnen. Doch in der 44. Minute, nachdem er einen Knaller von Marin Wiskemann mirakulös abwehrte – allerdings direkt in die Füsse von Rrezart Hoxha, wäre auch er machtlos gewesen, wenn der Chamer Stürmer den Ball mit dem Innenrist ins leere Genfer Tor geschoben hätte, statt ihn mit dem Vollrist über die Latte zu knallen.

«Mit der Zehenspitze im Offside gestanden»
Nach dem Führungstor der Gäste flachte die Partie vorübergehend etwas ab, ehe Cham in den letzten zehn Spielminuten alles nach vorne warf. In der 92. Minute schien der längst fällige Ausgleich nach einem wuchtigen Kopfball von Jan Loosli, doch noch zu fallen. Doch der Teufelskerl im Genfer Gehäuse vermochte, auch diesen vermeintlichen Treffer zu verhindern. Und nur etwas später durfte er das Glück in Anspruch nehmen, als Jan Loosli doch noch reüssierte, sein Tor aber wegen einer Offsideposition nicht anerkannt wurde. Der vermeintliche Chamer Torschütze meinte: «Ich vermute, dass der Schiedsrichter richtig entschieden hat. Ich bin wohl mit der Zehen­spitze im Offside gestanden.»

Fotos: Reto Müller