Ein Unentschieden für die Chamer-Moral
Cham feiert beim Basler-Nachwuchs einen wichtigen Punktgewinn.
von Michael Wyss - Zuger Zeitung
Es sind meist die Resultate, die einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen. So auch im jüngsten Beispiel der Chamer, die anlässlich der 11. Meisterschaftsrunde der Promotion League (PL) beim Basler Nachwuchs Remis (0:0) spielten. Soll man nun mit dem Punktgewinn zufrieden sein oder trauert man zwei Punkten nach? In der jetzigen Situation, mit Blick auf die Tabelle, kann man bei den Ennetseer sicher zufrieden sein, notabene die Nordwestschweizer ein starker Gegner darstellten, der allerdings nur drei Punkte vor den Ennetseern in der Tabelle steht. Verteidiger Ronnie Aeberli (19): „Es war eine enge Kiste. Chancen gab es auf beiden Seiten und die Entscheidung hätte auf beide Seiten kippen können. Letztendlich können wir mit dem Punkt aber leben, wenn ich die neunzig Minuten betrachte“.
Pfostenschuss und stummer Penaltypfiff
Die Basel U21-Equipe, welche bereits zu Beginn der Partie ihre technische Fähigkeiten zeigten, kamen immer wieder über die Aussenläufer Nicola Suter und Landrit Ejupi zu gefährlichen Situationen vor Schlussmann Marco Peterhans. Die beste Chance hatten die Gastgeber dann kurz vor der Pause (44. Mittels Pfostenschuss). Doch auch die Chamer, die ersatzgeschwächt (Nikola Bozic krank; Cristian Miani gesperrt; Roman Herger, Jan Loosli und Thimo Laisa, alle verletzt) zu diesem schwierigen Spiel anreisten, hatten gute Tormöglichkeiten. Kurz vor dem Pausenpfiff hätten Stürmer Célien Wicht und Verteidiger Fabio Niederhauser die Führung, nach guten Chancen, bewerkstelligen können. Leider wurde den Ennetseern nach dem Seitenwechsel, welche sie fulminant begannen (Chancen durch Marco Rüedi und Kemil Festic) auch ein Foulpenalty (63.) nicht zugesprochen. Jeff Le Bigonsan wurde im Strafraum zu Fall gebracht. Ein klares Vergehen.
„Wir kommen nicht weiter“
Der 11. Punkt im 11. Spiel bringt Cham wenig im Kampf um eine bessere Platzierung in der Tabelle. Sportlich fühlen sich Unentschieden bei der Dreipunkteregel halt wie Niederlagen an. Stürmer Wicht (22): „Es war ein Punkt für die Moral, das Selbstvertrauen. Nach der 2:3-Niederlage gegen Brühl war es ein wichtige Erfolgserlebnis. Wir kommen aber nicht weiter mit Unentschieden“. Stimmt. Lediglich zwei Punkte beträgt Chams Reserve auf den Abstiegszone (15. Rang, 9 Punkte). Ein Dreier wäre wichtig und würde das Team von Trainer Roland Schwegler (37) beflügeln nach sechs Partien ohne Siegeserlebnis. Chams Captain Niederhauser sah dennoch etwas Positives: „Wir haben zu Null gespielt gegen einen guten Gegner und solidarisch um den Punktgewinn gefightet. Die Defensive stand kompakt.“ Die Verteidigung war zuletzt sicher auch ein grosses Manko, denn mit 22 Gegentreffern stellt Cham die drittschlechteste Defensive in der PL.
Am Samstag (15:00 Tourbillon) reisen die Chamer zum Sion Nachwuchs. Die Walliser stehen derzeit auf dem 7. Rang mit 17 Punkten. Erneut wartet eine schwierige, aber machbare Aufgabe auf die Schwegler-Equipe. Wer in Basel punktet, kann auch im Wallis etwas Zählbares holen.
