Die Chamer erleben ein Wechselbad der Gefühle
Der SC Cham holt in der Promotion League im Auswärtsspiel gegen Bavois ein 2:2-Unentschieden.
«Was soll ich dazu sagen? Ein Auswärtspunkt – damit kann ich eigentlich nicht leben. Ich bin eher enttäuscht als zufrieden mit dem Remis. Nach der 2:1-Führung müssten wir nachdoppeln und das 3:1 erzielen. Chancen dazu hatten wir, die Entscheidung herbeizuführen», zeigte sich Chams Offensivspieler Cristian Miani, der Torschütze zum 1:1 mittels Penalty in der 45. Minute, sichtlich enttäuscht nach dem Spiel und dem 2:2 in Bavois.
Auch die mitgereisten Fans, unter der spärlichen Kulisse von 130 Zuschauern im Stadion Terrains Communaux, waren sich nicht ganz einig über das Resultat. Schliesslich ist in der jetzigen Situation aber jeder Punktgewinn wichtig und kann Gold wert sein.
Für die Chamer, die mit 9 Punkten ins Waadtland reisten, war es in erster Linie wichtig, bei diesem Auswärtsspiel im Kampf um den schnellen Ligaerhalt zu punkten. Gerade bei einem Mitkonkurrenten lautete die Devise: verlieren verboten. Dieses Ziel erfüllten die Ennetseer in der Westschweiz. Nach dem frühen 0:1-Rückstand durch Aziz Demiri (8. Minute), schafften die Chamer unter ihrem Trainer Roland Schwegler den 1:1-Ausgleich durch Miani (45.). In der 54. Minute brachte Marco Rüedi nach einem Freistoss sein Team 2:1 in Führung. Doch das in der Tabelle punktgleich mit dem SC Cham stehende Bavois, das den Cup-Achtelfinal (nächster Gegner ist Béroche-Gorgier, 2. Liga) erreicht hat, konnte 20 Minuten vor Schluss das 2:2 durch Adrian Alvarez markieren. Und bei diesem Ergebnis blieb es.
Chams Captain Fabio Niederhauser sagte: «Ich will immer gewinnen, in jedem Spiel muss der Sieg das Ziel sein. Mit dem Unentschieden kann ich in erster Linie aber leben. Klar, Möglichkeiten zum Sieg waren vorhanden, doch der Punktgewinn ist gerecht, wie ich finde. Wenn ich das ganze Spiel betrachte, geht das Resultat in Ordnung.» In der Tat: Bavois hatte auch noch einen Lattenknaller (67.) zu beklagen.
Am Samstag kommt ein Topteam nach Cham
Mit 2 Siegen, 4 Unentschieden und 3 Niederlagen stehen die Chamer im hinteren Drittel der Tabelle der Promotion League. Allerdings ist alles sehr nahe beieinander. Das viertplatzierte Sion liegt beispielsweise nur vier Punkte vor den Chamern, nach hinten bleibt die Luft aber dünn. Die beiden unter dem Strich klassierten Teams von Münsingen (3 Punkte) und Zürich II (5 Punkte) lauern im Nacken der Ennetseer.
Ein Befreiungsschlag, respektive ein Sieg, wäre deshalb von grosser Wichtigkeit im nächsten Spiel, das würde etwas Luft geben. Am Samstag (16.00 Uhr, Eizmoos) kommt mit Brühl allerdings ein Topteam nach Cham. Die Ostschweizer sind sehr gut gestartet und rangieren derzeit mit 17 Punkten auf Rang 2. Trotzdem: Möglich ist alles in dieser Begegnung. Gewinnen die Chamer dieses Duell, würde der Abstand auf die St.Galler nur noch vier Punkte betragen. Das zeigt auch, wie spannend die Promotion League derzeit ist. Hinter dem souveränen Leader Yverdon (25 Punkte) ist derzeit alles möglich. Auch für die Chamer ...
Michael Wyss - Zuger Zeitung
