Cham verschenkt wichtige Punkte auf unnötige Weise
Cham (Promotion League) taucht auswärts gegen Tuggen mit 3:4. Die Ennetseer machen sich das Leben mit individuellen Fehlern immer wieder selber schwer.
Die Partie in Tuggen begann fulminant. Die Teams versteckten sich nicht und zeigten von Beginn an offensive Aktionen. Deshalb erstaunte es nicht, dass bereits früh gejubelt werden konnte. Jessy Nimi (6.) brachte die Chamer nach herrlicher Vorarbeit von Roman Herger und Severin Dätwyler mit 1:0 in Führung. Doch nur drei Minuten später sorgte der gefährliche Marsel Stevic für den 1:1-Ausgleich. Der 20-Jährige markierte seinen vierten Saisontreffer. Cham verdaute diesen Gegentreffer aber gut und erarbeitete sich weitere gute Möglichkeiten. Die beste Chance hatte Pascal Bader (27.), der mit einem Pfostenschuss scheiterte. Besser machten es die Schwyzer, die durch Davide D’Acunto erstmals in Führung gehen konnten.
Nach dem Seitenwechsel kamen Bader und Dätwyler zu Ausgleichschancen. Cyrill Gasser liess dann schliesslich die Portmann-Equipe jubeln, als er das 2:2 markierte (61.). Und es kam noch besser für die Zuger: Jan Elvedi (67.) traf keine fünf Minuten nach seiner Einwechslung per Kopf zum 3:2.
Den Sieg noch aus der Hand gegeben
Doch die Freude währte nicht lange. Jakup Jakupov (71.) traf zum 3:3, und der stets gefährliche Stevic (75.) doppelte zum 4:3 nach. Bader, Jakovljevic und Dätwyler hätten das Skore zum Schluss noch ausgleichen können, doch der Ausgleich wollte den Gästen nicht mehr gelingen.
«Wir sind selber schuld. Wir zeigten heute ein fehlerhaftes Spiel und waren nicht effizient. Es ist frustrierend, dass wir hier ohne Punkte heimkehren. Tuggen ist ein Gegner, den man einfach besiegen muss», ärgerte sich Mittelfeldspieler und Routinier Bader zu Recht und doppelte nach: «Aufwand und Ertrag stehen einmal mehr in keinem Verhältnis, wie schon gegen Basel U 21.» Auch Chams Spieler Dalibor Stojanov zeigte sich erzürnt: «Wir führen 1:0 und 3:2, doch nun stehen wir ohne Punkte da, das ist frustrierend. Wir hätten hier gewinnen sollen, aber so müssen wir uns an der eigenen Nase nehmen. Tuggen musste keinen grossen Aufwand für seine vier Treffer betreiben.»
Mit den Old Boys aus Basel trifft die Portmann-Equipe am kommenden Samstag auf einen weiteren Konkurrenten aus dem Tabellenkeller. Nach der zweiten Niederlage in Serie steigt der Druck bei den Ennetseern langsam. Ein Blick auf die Tabelle bestätigt die Wichtigkeit dieses Duells. Denn sollte auch dieses Spiel verloren gehen, finden sich die Chamer nach der starken letzten Saison dieses Jahr plötzlich im Abstiegskampf wieder.
von Michael Wyss Zuger Zeitung