SC Cham Interaktiv

Matchcenter

06.05.2017
16:00 Uhr
2
2
Stadion Eizmoos
Zuschauer: 320
SR Ovcharov
Tore: 2. Dätwyler 1:0. 11. Herger 2:0. 17. Prado 2:1. 90+2 Sabanovic
Cham: Merlo; Elvedi, Sturzenegger (71. Stojanov), Niederhauser, Nicholas Walker; Nimi, Jakovljevic (88. Nussbaumer), Bader, Gasser (76. Scherer); Dätwyler, Herger.
Brühl: Djukic; Temperli, Mollet, Sbarra, Schlauri (62. Villano); Marjanovic, Uzelac, Milani (77. Cabanas), Weller; Colocci; Paiva (71. Murati).
Bemerkungen: Cham ohne Christen, Wüest, Gallo (alle verletzt), Thöny (RS).

Cham vergisst, den Sack zuzumachen

In einem hart umkämpften Spiel lässt Cham zu viele hochkarätige Torchancen ungenutzt. Eine Nachlässigkeit, welche die Ostschweizer in der 90. Minute mit dem 2:2-Ausgleich bestrafen.

Mit Cham und Brühl SG standen sich zwei Mittelfeldteams der Promotion League gegenüber, die von Beginn weg ein horrendes Tempo anschlugen. Dabei gab es kein Taktieren. So dauerte es nur 77 Sekunden bis Severin Dätwyler die Zuger mit 1:0 in Front schoss. Cham powerte unverdrossen weiter, und als der Gästetorhüter Arianit Lazraj einen hart getretenen Distanzschuss von Pascal Nussbaumer nach vorne abprallen liess, erhöhte Roman Herger reaktionsschnell auf 2:0 (11.).

Verdiente Chamer Führung zur Pause
Danach glich sich das Spielgeschehen aus. Doch als Atila Aranjo im Anschluss an einen Eckball per Kopf auf 2:1 (17.) verkürzte, erhielten die Ostschweizer sichtlich Auftrieb. Es war vor allem der auf der rechten Aussenbahn vorstossende Raphael Huber, der die Chamer Abwehr immer wieder in Bedrängnis zu bringen vermochte. In der letzten Viertelstunde vor der Halbzeitpause häuften sich die Torchancen hüben wie drüben. Erst vergaben Severin Dätwyler (37.) und Jessy Nimi (39.) zwei ausgezeichnete Einschussmöglichkeiten, ehe der St. Galler Samel Sabanovic (40.) den Ball nur knapp über das Chamer Gehäuse knallte. Gemessen am Chancenplus führten die Platzherren zur Pause verdient mit 2:1 Toren.

Ausgleich kurz vor dem Schlusspfiff
Nach dem Wiederanpfiff setzte starker Regen ein, am schnellen und kampfbetonten Spiel änderte sich aber nichts. Die Partie stand weiterhin auf des Messers Schneide. Der St. Galler Keeper wehrte einen Kopfball von Roman Herger (46.) hervorragend ab, ehe Raphael Huber (54.) den Ausgleich nur knapp verpasste. Die bis anhin fair geführte Partie drohte zwischenzeitlich auszuarten: Zuerst ahndete der Schiedsrichter ein Notbremsefoul eines Gästespielers nicht, im Gegenzug verwarnte er einen Chamer wegen eines taktischen Fouls.

Mit der Wut im Bauch suchten die Zuger in der Folge die Entscheidung. Die klarste Einschussmöglichkeit bot sich Dalibor Stojanov, als er in der 90. Minute allein auf den Schlussmann der Gäste losziehen konnte – und scheiterte. Es sollte sich rächen. Keine Zeigerumdrehung später erzielte Samel Sabanovic mittels Kopfball den 2:2-Ausgleich für die St. Galler.

«Intensives Spiel auf hohem Niveau»
Der Chamer Trainer Jörg Portmann analysierte kurz nach dem Abpfiff: «Dieses Unentschieden fühlt sich wie eine Niederlage an. Wir hätten aus unseren vielen Torchancen mehr machen müssen. Doch es passiert uns nicht zum ersten Mal, dass wir vergessen, den Sack zuzumachen und dafür in letzter Sekunde noch bestraft werden. Beide Mannschaften boten dem Publikum ein schnelles und intensives Spiel auf hohem Niveau. Wenn zwei im Mittelfeld der Tabelle liegende Teams derart vehement aufspielen, zeigt es sich, wie stark die Promotion League besetzt ist.»

von Martin Mühlebach - Neue Zuger Zeitung

 

Fotos: Reto Müller