SC Cham Interaktiv


Die Fohlen machen nach wie vor Freude


Auf die Rückrunde hin setzten sich die Chamer Reserven grosse Ziele. Sie wollten ganz vorne mitspielen und ein ernsthaftes Wort um die Aufstiegsplätze mitreden. Bis vor kurzem war die Zweite Mannschaft auch tatsächlich gut auf Kurs. Zwei Niederlagen und zwei Unentschieden liessen sie etwas zurückfallen. Doch nach dem Sieg in Muotathal ist nun wieder alles offen. Nun wartet der Spitzenkampf gegen den FC Baar.

Vielversprechender Start
Die Ennetseer forderten die Spitzenreiter und lagen mit ausgezeichneten Leistungen bis zum 14. Spieltag auch verdientermassen auf einem Platz, der für die Aufstiegsspiele berechtigte. Zwei knappe Niederlagen, wovon eine gegen Menzingen und zwei Unentschieden gegen Rotkreuz und Sins, liessen das junge Team etwas zurückfallen in der Tabelle. Doch nach dem Auswärtssieg in Muotathal und den gleichzeitigen Ausrutschern der Spitzenteam ist nun wieder alles offen. Es steht somit eine spannende Schlussphase bevor.

Das Trainerduo Marco Spiess und Danko Radulovic sehen die mangelnde Chancenauswertung, den teilweise fehlenden Mut, die mangelnde Konstanz und vielleicht der fehlende letzte Kick einiger Spieler als Hauptgründe dafür. Nach wie vor führen sie das junge entwicklungsfähige Team aber sehr gerne und schätzen die enge Zusammenarbeit im Trainerduo. Sie sind stolz auf die Mannschaft mit ihrer ausgeprägten Spielkultur und dürfen sich auch über den beachtlichen Leistungsausweis der letzten fünf Jahre freuen. Mit Ausnahme einer Saison spielten sie immer an der Spitze der 3. Liga mit.

Das ist auch dieses Jahr nicht anders, obwohl im Team aktuell 8 A- oder B-Junioren bereits zu den Leistungsträgern gehören und äusserst selten Spieler der Ersten Mannschaft zum Einsatz kommen. Technisch attraktiver Offensivfussball und beherztes Engagement gehören denn auch zu den Qualitätsmerkmalen dieses jungen Teams.

Aufstieg ja – aber nicht um alle Welt
Von Seiten des Vereins spüren die beiden Trainer keinen Druck, unbedingt aufsteigen zu müssen. Das gibt ihnen Gelegenheit, als Ausbildner zu wirken, eigene Spieler zu fördern und immer wieder auch jungen Talenten das Vertrauen zu schenken. Dies ist für die Nachwuchsförderung im Verein umso wichtiger, da weder die B- (1. Stärkeklasse) noch die A-Junioren (2. Stärkeklasse) auf Coca-Cola Junior-League-Niveau spielen. Das Trainerduo ist aber überzeugt, mit Einsätzen in der 3. Liga gute Voraussetzungen für die Entwicklung der jungen Spieler zu bieten. Die beiden Trainer glauben nach wie vor an ihr Team und schätzen sich gegenseitig. Danko Radulovic beschreibt seinen „Chef“ als ausgezeichnet qualifiziert, ruhig, ausgeglichen, zuverlässig, und analytisch in jeder Situation, während dieser seinen Trainerkollegen mit den Eigenschaften ehrgeizig, emotional, engagiert und als ehemaliger erfolgreicher Fussballer mit grosser Erfahrung als ideale Ergänzung erlebt.

Und wie weiter?
Noch ist nicht alles verloren. Die Mannschaft hat sich wieder zurückgemeldet. Sollte das aktuelle junge Team zusammenbleiben und gelingt es, die zweifelsfrei vorhandenen Fähigkeiten noch optimaler auszuschöpfen, bzw. die Spieler dahin zu bringen, dass alle gleich motiviert wie die Trainer am Erfolg arbeiten, dürfte ein möglicher Aufstieg auch nächstes Jahr ins Auge gefasst werden können. Gerade die Konstanz im Team ist aber nicht selbstverständlich. Berufliche Veränderungen, sportlich andere Ziele, Militärdienst, Auslandaufenthalte, persönliche Motivation etc. veranlassen immer wieder Spieler, den Verein zu verlassen oder gar ihre Fussballschuhe an den Nagel zu hängen.


Text: André Dommann