SC Cham Interaktiv

Matchcenter

29.03.2018
19:30
1
4
Stadion Eizmoos, Cham
Zuschauer: 759
SR. Rothenfluh
Tore: 10. Fanger 0:1. 12. Siegrist 0:2. 40. Chihadeh 0:3. 45. (+1) Gasser 1:3. 47. Costa 1:4.
Cham: Merlo; Niederhauser, Balaj (72. Thöni), Prado, Walker; Nimi, Gasser (61. Trachsel), Keranovic, Jakovljevic; Herger (55. Paglia), Müller.
Kriens: Osigwe; Röthlisberger, Fäh, Fanger, Mijatovic; Wiget (80. Bürgisser), Cirelli, Costa (88. Selmani); Ramadani (74. Sulejmani); Siegrist, Chihadeh.
Bemerkungen: Cham ohne Dätwyer (verletzt), Giampà und Loosli (beide krank). Kriens ohne Mangold, Allou (beide verletzt), Schilling (Ausland), Seferagic (krank) und Urtic (gesperrt). 26. Tor von Gasser wegen Abseits aberkannt. 84. Tor von Siegrist wegen Abseits aberkannt. Verwarnungen: 37. Fäh (Foul), 92. Prado (Unsportlichkeit).
 
SC Kriens platziert im Eizmoos vier Eier gegen SC Cham

Eindrückliches Comeback des SC Kriens nach zwei Niederlagen: Der SCK überrumpelt im Derby den SC Cham und siegt 4:1 (3:1).

von Turi Bucher  -  arthur.bucher@luzernerzeitung.ch

Der Ranglisten-Zweite (Kriens) gegen den Tabellen-Zehnten (Cham) – alles klar auf dem Papier, was die Favoritenrolle betrifft? Nun, Papier ist geduldig, aber wer den Verlauf der Frühlingsrunde vor diesem Zentralschweizer Duell ein bisschen zu studieren gewillt war, realisierte schnell einmal: Cham top, Kriens flop.

Die Krienser Aufstiegsaspiranten standen mit drei Niederlagen in vier Spielen zu Buche, während die Zuger aus Cham keine ihrer vier Partien verloren, sich mit gewichtigen acht Punkten aus dem Abstiegsbereich verabschiedeten.

Und jetzt, am Gründonnerstag vor 755 Derby-Zuschauern? Kriens trat im Vergleich zur 2:3-Heimniederlage zuletzt gegen Köniz wie verwandelt auf. Während die Chamer noch zu schlafen oder sich bereits im Osterstau zu befinden schienen, führte Kriens bereits mit 2:0.

10. Minute: Kriens-Captain Daniel Fanger steht nach einem Corner am richtigen Ort und schiesst den Ball aus zwölf Metern flach ins Chamer Tor.

12. Minute: Kriens zaubert. Ein Siegrist-Solo, Pass zu Enis Ramadani, der lässt den Ball geschickt passieren, so dass Siegrist alleine aufs Chamer Tor laufen kann. Siegrist lässt auch noch Cham-Torhüter Alessandro Merlo ins Leere laufen und schiebt zum 2:0 ein.

Die Chamer lieferten den Kriensern in der Folge durchaus Paroli, waren ebenbürtig und versuchten ihrerseits – allerdings mehr schlecht als recht – Druck zu machen. Doch es war Kriens-Topskorer Saleh Chihadeh, der für die prägnanten Szenen sorgte. Nach einer halben Stunde hätte er alleine auf Merlo zulaufend das 3:0 markieren müssen. Zehn Minuten später machte er es besser. Viel besser: 3:0. Einen grossen Anteil an diesem vorentscheidenden Treffer hatte Nikola Mijatovic. Der eroberte sich an der Chamer Grundlinie den Ball, verlor ihn wieder, eroberte ihn sich zurück und schlug den Pass zum 3:0.

Cham ist «naiv ins Messer gelaufen»
Und Cham? Das Heimteam vermochte zwar vor dem Pausenpfiff noch das 1:3 durch Cyrill Gasser zu erzielen, schlief aber zu Beginn der zweiten Halbzeit erneut: Mit dem 4:1 durch Diogo Costa war das Oster-Duell definitiv entschieden.

Chams Trainer Jörg Portmann meinte nach dem Schlusspfiff: «Schade, wir sind den Kriensern naiv ins Messer gelaufen.» Kriens-Coach Bruno Berner sagte: «Zuletzt haben wir gegen Köniz in der zweiten Halbzeit drei Tore kassiert. Das war furchtbar. Mit diesem Sieg in Cham haben wir uns wieder auf Kurs gebracht. Aber Nyon bleibt der Favorit Nummer eins.»

Die beiden Zentralschweizer Promotion-League-Clubs hatten sich einen hochintensiven Abnützungskampf geliefert. Aber auch Spielkombinationen und technische Finessen kamen nicht zu kurz. Cham muss in etwas mehr als einer Woche auswärts bei Stade Lausanne-Ouchy wieder auf die Erfolgsstrasse zurückfinden. Kriens tritt seinerseits bei Stade Nyonnais an und scheint für den absoluten Spitzenkampf bereit zu sein. Aber das wird wieder ein ganz anderes Spiel als diesmal gegen Cham. Am Genfersee wird Ostern längst vorbei und die Eier nicht mehr so einfach zu platzieren sein.