SC Cham Interaktiv

Matchcenter

19.08.2017
16:00
3
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Stadion Eizmoos, Cham
Zuschauer: 315
SR: Hänggi
Tore: 9. Trachsel 1:0. 11. Herger 2:0. 49. Oliveira 2:1. 52. Herger 3:1. 67. Kabashi 3:2. 69. Pinga 3:3
Cham: Merlo; Paglia, Giampa, Niederhauser; Muharemi (84. Gasser), Jakovljevic; Walker, Nimi (68. Thöni); Trachsel, Müller; Herger (84. Dätwyler).
Sion II: Berchtold; Mujdzic, Ozcan (46. Kabashi), Adomako, Morgado; Tchaoule; Toma, Belocko (46. (Yartey); Arevalo (88. Gueye), Oliveira; Pinga.
Bemerkungen: 32. Lattenschuss Müller. 81. Lattenschuss Oliveira.

 

 «Uns fehlte der absolute Biss»

Der SC Cham hat gegen Sion U21 mit 2:0 und 3:1 geführt. Doch dann geht die defensive Ordnung verloren, und die Zuger müssen sich in der Promotion League mit einem enttäuschenden Unentschieden begnügen.

von Martin Mühlebach  sport@zugerzeitung.ch

Der Chamer Trainer Jörg Portmann war nach dem Abpfiff der Partie gegen Sion U21 sichtlich enttäuscht. Zu Recht, denn seine Elf, die bis zur 67. Spielminute alles im Griff hatte, musste den Wallisern ein 3:3-Unentschieden zugestehen. Portmann analysierte messerscharf: «Wir führten zweimal mit zwei Toren Differenz, aber wir verpassten es, den Sack zuzumachen. Noch schlimmer war, dass wir unsere defensive Ordnung verloren. Uns fehlte der absolute Biss, um hinten dicht halten zu können.» Da sei es nicht verwunderlich, dass man selbst gegen einen mittelmässigen Gegner unter Druck gerate und nicht zu siegen vermöge.

Die Chamer hatten einen Traumstart erwischt. Sie führten bereits nach 11 Minuten mit 2:0. Marco Trachsel erzielte nach einem Doppelpass mit Florian Müller das 1:0, und nur zwei Zeigerumdrehungen später versenkte Roman Herger einen Flankenball von Jessy Nimi mit dem Kopf. Der Walliser Torhüter Noah Berchtold, der im Verlauf des Spiels mit mehreren Paraden glänzte, war beide Male chancenlos. Sion, das mehrheitlich mit langen Bällen operierte, vermochte die Gastgeber während der gesamten ersten Halbzeit nie ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Das änderte sich nach dem Wiederanpfiff, die der Walliser Trainer Maurizio Jacobacci mit zwei ­neuen Kräften in Angriff nahm. Angetrieben vom eingewechselten Ish­mael Yartey, legten die Gäste entschlossen los. Ihr Aufwand wurde schon in der 49. Minute belohnt, als ­Adrian Oliveira auf 2:1 zu verkürzen vermochte. Doch Cham rea­gierte blitzschnell. Es waren gerade mal drei Minuten verstrichen, als Roman Herger nach einem ­ von Davide Giampà verlänger­ten Kopfball den Zwei-Tore-Vorsprung wieder herstellte.

Cham hätte sogar verlieren können
In der Folge glich sich das Geschehen auf dem Rasen weitgehend aus. Cham erarbeitete sich zwar mehrere klare Torchancen, ohne jedoch zu reüssieren. Das Auslassen der guten Einschussmöglichkeiten rächte sich in der 67. Minute. Die nach einem Eckball in Not geratenen Walliser befreiten sich mit einem weiten Zuspiel auf Arian Kabashi, der die ­ zu weit aufgeschlossene Chamer Defensive förmlich stehen liess und auf 2:3 verkürzte. Und nachdem Aimery Pinga zwei Minuten später gar den Ausgleichstreffer erzielt hatte, stand der Spielausgang auf Messers Schneide. Der Walliser Adryan Oliveira knallte den Ball in der 81. Minute an die Latte. Cham setzte daraufhin zu einem Endspurt an. Aber die Kraft und der feste Glaube an den Erfolg fehlten. Trainer Portmann sagte treffend: «Meine Mannschaft war platt. Ich hätte wohl sechs, sieben Spieler auswechseln müssen, um den Sieg noch erzwingen zu können.»

Der verpasste Sieg schmerzt. Aber er gibt auch Anlass zur Hoffnung. Cham ist eine gute, spielstarke Mannschaft. Wenn sie die Anweisungen ihres Trainers befolgt und an den Erfolg glaubt, sollte nichts schiefgehen.


Fotos: Reto Müller